• Der Automotive Cluster Ostdeutschland sieht erste positive Entwicklungen in der Branche.
  • Die Auto-Produktion in Ostdeutschland ist 2025 leicht gestiegen.
  • Ostdeutschland profitiert vom frühen Einstieg in die Elektromobilität und erfahrenen, motivierten Beschäftigten, so Jens Katzek, Geschäftsführer des Automotive Cluster Ostdeutschland.
  • Sachsen, Thüringen und Brandenburg beherbergen Werke von VW, BMW, Porsche, Opel und Tesla, darunter reine E-Auto-Standorte wie Zwickau.

Der Branchenverband Automotive Cluster Ostdeutschland sieht erste positive Signale in der Entwicklung der Automobilindustrie. Geschäftsführer Jens Katzek sagte bei MDR AKTUELL, zwar sei man "noch längst nicht am Ziel", doch erste Entwicklungen seien "wirklich gut".

So habe Tesla Investitionen von rund 100 Millionen Euro in neue Batterien am Standort Grünheide angekündigt. BMW Leipzig verzeichnete Katzek zufolge zuletzt einen Produktionsrekord, auch VW in Zwickau meldete ein Plus von rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Selbst bei Porsche gebe es wieder positive Nachrichten. Hinzu komme das gut laufende Motorenwerk in Chemnitz sowie die Gläserne Manufaktur in Dresden, die gemeinsam mit der TU Dresden zu einem neuen Innovationsstandort entwickelt worden sei.

Auto-Produktion mit leichtem Plus

Aktuellen Zahlen des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zufolge hat sich die Produktion von Autos in diesem Jahr in Ostdeutschland leicht erholt. Demnach rollten bis Ende Oktober 720.100 Autos von den Bändern. Im Krisenjahr 2024 waren es im Vergleichszeitraum mit 709.600 Autos fast 11.000 weniger.

Nach Angaben einer VDA-Sprecherin entwickelte sich die Pkw-Produktion in den ostdeutschen Bundesländern mit einem Plus von einem Prozent parallel zur Gesamtproduktion. Mehr als die Hälfte der in Ostdeutschland produzierten Fahrzeuge seien E-Autos. Deshalb rechnet der VDA für die neuen Bundesländer in den nächsten Jahren mit Wachstumsaussichten.

Früher Fokus auf E-Mobilität zahlt sich aus

Ein Grund für die vergleichsweise hohe Krisenfestigkeit sieht Katzek im frühen Einstieg Ostdeutschlands in die Elektromobilität. "Prozentual werden hier deutlich mehr Elektroautos produziert als in Westdeutschland", so Katzec. Zudem seien die Beschäftigten transformationserfahren: Der komplette Umbau des VW-Werks Zwickau von Verbrenner- auf E-Auto-Produktion sei ein Paradebeispiel dafür. Auch bei den sogenannten Soft Skills sieht Katzek Vorteile. Die Mitarbeitenden seien hoch motiviert, gut ausgebildet und stark eingespielt.

VW, BMW, Porsche, Opel und Tesla produzieren im Osten

Vor allem Sachsen, Thüringen und Brandenburg haben größere Werke von Automobilherstellern wie VW, BMW, Porsche, Opel und Tesla. Zu den großen ostdeutschen Standorten gehört das Zwickauer Volkswagen-Werk mit etwa 8.500 Beschäftigten. Dort werden ausschließlich E-Autos produziert.

Die Autobauer Porsche und BMW haben Werke in Leipzig, Opel in Eisenach. Opel setzt in seinem Thüringer Werk auf verschiedenen Antriebsvarianten – vom Hybrid bis zum Elektroauto.

Zulieferfirmen in der Krise

Zu den Auto-Werken kommen in Ostdeutschland auch eine Vielzahl von Zulieferfirmen. Einige der Zulieferer stecken in einem schwierigen Strukturwandel, der aus dem Trend zur Elektromobilität und Wettbewerbsdruck resultiert.

So beklagt die Thüringer Autozulieferindustrie Probleme durch Umsatzverluste. Die Branchenvereinigung Automotive Thüringen sprach von einer alarmierenden Entwicklung. Grund der Probleme sei eine immer noch schwache Nachfrage, ein unsicherer Kurs bei der Elektromobilität, strukturelle Wettbewerbsprobleme sowie internationale Spannungen. 

MDR/dpa(dni,mbe)

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