Ihr Vater ließ sie als Kind über Politik diskutieren, ihre Mutter lehrte sie Resilienz: So wurde Düzen Tekkal (48) zu Deutschlands unerschrockenster Menschenrechtsaktivistin.
Düzen Tekkal macht sich international für Menschen- und Frauenrechte stark © Richard Pflaume
Angst wird nicht weniger, wenn man sich raushält

Ihr Name steht für den beherzten Einsatz angesichts eines Völkermordes: Die Deutsch-Jesidin Düzen Tekkal reiste 2015 in den Irak, um unter Lebensgefahr über die Gewalttaten des IS an ihrer Religionsgruppe zu berichten und Hilfe zu organisieren. Eine Erfolgsgeschichte mit bitterem Beigeschmack: Zehn Jahre später fühlt sich die Gründerin der NGO "Hawár Help" von der Bundespolitik und ihrer "Migrationswende" verraten. 

"Wir haben den Humanismus und den Realismus verloren", sagt sie im stern-Podcast "Die Boss – Macht ist weiblich" mit Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne. "Täglich haben wir gerade mit Menschen zu tun, die sich das Leben nehmen wollen, weil sie Abschiebebescheide im Briefkasten haben, zurück ins syrische Genozidgebiet, damit Deutschland seine Zahlen erreicht. Frauen, die teilweise den IS überlebt haben, Männer in Lohn und Brot. Ich sage: Wenn das euer Verständnis ist von realistischer Aysl- und Migrationspolitik, dann habt ihr versagt."

 

Die gelernte Journalistin hat noch nie ein Blatt vor den Mund genommen. Weder gegenüber Mächtigen noch gegenüber ihren Kritikerinnen und Kritikern, die auch vor Mobbing und Morddrohungen nicht zurückschrecken. Im Podcastgespräch mit Simone Menne wird nachvollziehbar, warum Düzen Tekkal sich auch in diesem Klima nicht den Mund verbieten lassen will. 

Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (u.a. Siemens Energy und Henkel) trifft  Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint alle zwei Wochen immer mittwochs auf stern.de  sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen. Abonnieren Sie den Podcast und verpassen Sie auch künftig keine Folge mehr. 

"Mein Vater hat mich schon als kleines Mädchen mit am Männertisch sitzen und mit den Erwachsenen über Politik diskutieren lassen, was in meinem Kulturkreis die Ausnahme war", erinnert sie sich. "Und meine Mutter, die sich nie in eine Opferrolle hat drängen lassen, hat meinen Geschwistern und mir mehr Power und Resilienz vermittelt als jedes Management-Seminar." Offen spricht Düzen Tekkal über die Vorteile, aber auch die Herausforderungen ihrer Kindheit in einer dreizehnköpfigen, migrantischen Familie. Warum sie als Erwachsene erst in einer Therapie lernte, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Welche Lektionen ihres turbulenten Familienlebens ihr heute als Sozialunternehmerin mit mehr als 60 Mitarbeitenden zugutekommen und wie sie heute auch beruflich und gesellschaftlich mit mehreren ihrer Schwestern gemeinsame Sache macht.

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Warum Düzen Tekkal Rechtsextremismus und Islamismus für "böse Zwillinge" hält, weshalb sie es gar nicht mag, wenn sie als mutige Frau bezeichnet wird, warum zu viel Mitleid in der Menschenrechtsarbeit nicht weiterhilft und ein schönes Leben die beste Abwehr gegen Angriffe ist, das können Sie hier hören  (verlinken auf RTL+-Kanal). Noch mehr starke Geschichten von Bossinnen aus Wirtschaft, Sport, Politik, Gesellschaft  und Wissenschaft? Abonnieren Sie einfach den Podcast und verpassen auch künftig keine Folge mehr. 

All das und noch mehr hören Sie in der aktuellen Folge unseres Podcasts DIE BOSS. Tipp: Lassen Sie am besten gleich ein Abo da, um auch künftig kein Gespräch mit Simone Menne zu verpassen.

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