Globalfoundries investiert Milliarden in Chipwerk Dresden
Das Unternehmen Globalfoundries (GF) will seine Chip-Produktion in Dresden ausbauen. Wie die Geschäftsleitung am Dienstag mitteilte, wächst die Produktionsfläche um 5.000 Quadratmeter. So solle die Jahresproduktion bis Ende 2028 von derzeit 950.000 auf 1,1 Millionen "Wafer" genannte Bauteile steigen. Das Unternehmen hat die Pläne offiziell gemacht - anlässlich des Besuches von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vor Ort. Damit wurde ein Bericht im "Handelsblatt" vom Juni offiziell bestätigt.
Der Chiphersteller Globalfoundries erhofft sich vom Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Deinstag Rückenwind für den Ausbau seines Werkes in Dresden.Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan WoitasFörderung von Bund und Land geplant
Das Vorhaben soll im Rahmen des European Chips Act durch Bund und Land Sachsen gefördert werden. GF wolle mit dem Ausbau Chips für Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie für kritische Infrastrukturen fertigen. Auch das sogenannte "Shuttle"-Geschäft für Kleinserien und Prototypen solle wachsen. Eine Genehmigung der EU-Kommission stehe noch aus, hieß es. Die ist notwendig, wenn etwa vom Bund hohe Subventionen fließen, wie beim geplanten Chipwerk ESMC in Dresden, das rund fünf Milliarden Euro Fördergelder erhält.
GF hat nach eigenen Angaben seit 2009 mehr als zehn Milliarden Euro in den Dresdner Standort investiert. Das Werk in Dresden ist das größte Halbleiterwerk Europas. Hier arbeiten rund 3.000 Mitarbeiter.
Globale Chip-Lieferketten stärken
Bundeskanzler Merz' Worten zufolge setzt die Investition ein Signal, dass Deutschland aktiv die Entwicklung des globalen Halbleitermarktes mitgestalten wolle. Konkrete Förderzusagen machte Merz nicht. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte, dass sich Deutschland im globalen Wettbewerb nicht "abkochen" lasse. Globalfoundries-Chef Tim Breen verwies auf die jüngsten Chip-Engpässe in der Autoindustrie. Die Expansion sei nun ein strategischer Schritt zugunsten widerstandsfähiger globaler Chip-Lieferketten.
MDR (wim)/dpa
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