Urlaub im Inland boomt – Mitteldeutschland mit gemischter Bilanz
- In Sachsen legten Jugendherbergen teils zu, insgesamt gingen die Übernachtungszahlen bis Mai jedoch wetterbedingt leicht zurück.
- Thüringens Tourismus erreicht wieder das Vor-Corona-Niveau, besonders gefragt sind Erfurt, Weimar und der Thüringer Wald.
- In Sachsen-Anhalt gingen die Übernachtungen zurück, doch im Harz setzt man im Herbst auf Aufholchancen.
Alleinreisende, Familien, Chor-Gruppen, Schulklassen und andere: Sie alle sind Gäste in den aktuell 23 sächsischen Jugendherbergen. Vor allem in der Kulturhauptstadt Chemnitz habe der Landesverband des Jugendherbergswerks dieses Jahr deutlich mehr Übernachtungen gezählt, zieht Sprecherin Lisa Bachmann Zwischenbilanz.
Insgesamt habe es im Vergleich zum Vorjahr jedoch einen kleinen Rückgang an Übernachtungen gegeben, sagt Bachmann. "Gerade Ostern war bei uns nicht so gut gebucht wie in den Vorjahren, aber seit Juni und Juli sehen wir wieder einen deutlichen Anstieg." Die Monate seien im Vergleich zum Vorjahr wieder besser.
Sachsen: Leichter Rückgang der Buchungen
Ähnliches weiß Ines Nebelung von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen zu berichten. Die Region Chemnitz verzeichne Zuwächse bei den Übernachtungen, insgesamt sei die Buchungszahl dieses Jahr bis Mai wegen schlechten Wetters aber eher gesunken.
Im Trend liege jedoch das kurzfristige Buchen, erzählt Nebelung: "Die Zeit zwischen Überlegung und Buchung wird immer kürzer. Das wird von verschiedenen Faktoren abhängig gemacht – auch vom Wetter." Sie hoffe aber auf die Juni-Zahlen und Zuwächse im ersten Halbjahr entsprechend dem Trend für Deutschland.
Das Statistische Bundesamt hatte einen Rekord für die Übernachtungen in Deutschland vermeldet, die vor allem auf Reisen der Deutschen im eigenen Land zurückzuführen seien. Die regionalen Zahlen für die Bundesländer im Juni wurden aber noch nicht veröffentlicht und damit fehlen auch noch die Reiseübernachtungen rund um Pfingsten.
Thüringen: Gästezahlen gehen nach oben
Für die ersten fünf Monate zeigt sich Christoph Gösel, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH, zufrieden: "Wir stellen fest, dass die Gästezahlen in Thüringen nach oben gegangen sind. Wir haben aktuell das Vorjahresniveau. Das ist ein sehr hohes Niveau, das wir letztmalig vor Corona, also 2019, erreicht hatten". Touristen seien vor allem nach Erfurt, Weimar, in den Thüringer Wald und die Welterberegion Wartburg Hainich gereist.
Sachsen-Anhalt: Harz hofft auf Herbstgäste
In Sachsen-Anhalt seien die Übernachtungszahlen bis Mai im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, sagt Martin Schulze, Geschäftsführer des Landes-Tourismusverbands: "Sachsen-Anhalt ist nicht der Ort für die Haupturlaubsreise". Schulze beobachtet, dass die Menschen aktuell ihr Geld eher zusammenhalten: "An dem Haupturlaub spart man nicht, dafür legt man sich Geld zurück und spart an den kleinen Erlebnissen. Das sehen wir in diesen Zahlen, dass es da eine Kaufzurückhaltung gibt".
Aber Sachsen-Anhalt sei Ganzjahres-Ziel – besonders natürlich der Harz. Und hier setzen Touristiker auf Spätsommer und Herbst, bestätigt auch Andreas Lehmberg vom Harzer Tourismusverband: "Für den Harz sind der September und Oktober noch eine wichtige Reisezeit, wo wir bei den Zahlen merken, dass wir im zweiten Halbjahr immer noch etwas aufholen". Das erhoffe man sich auch in diesem Jahr wieder. Erstmal wird aber auch Lehmberg auf die regionalen Zahlen fürs erste Halbjahr schauen, die bis Ende August veröffentlicht werden sollen.
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