IKRK muss Budget um 17 Prozent kürzen
- Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) muss sein Budget erneut kürzen.
- Die Organisation muss bis 2026 eine Kürzung von 17 Prozent in Kauf nehmen.
- Es werden Stellen gestrichen.
«Die Gesamtzahl beträgt 17 Prozent», sagte ein Sprecher des IKRK auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA und bestätigte eine Meldung der Zeitung «Le Temps». Gekürzt wird sowohl beim Hauptsitz in Genf als auch bei den Regionalzentren und den Operationen.
Das IKRK will seine Einsätze in der Ukraine, im Nahen Osten, im Kongo und auch im Sudan aufrechterhalten. Es müsse aber gleichzeitig effizienter werden – gemäss seiner 2023 beschlossenen Politik, fügte der Sprecher hinzu. 93.5 Prozent der erhaltenen Mittel sollen vor Ort verwendet werden.
Der Plan muss im November noch von der Versammlung, dem höchsten Organ der Institution, bestätigt werden. Bereits 2023 war das IKRK in Schwierigkeiten geraten und hatte sein Budget von 2.8 auf 2.1 Milliarden Franken gesenkt. 4500 Stellen wurden damals gestrichen, darunter mehrere Hundert in Genf.
Budget sinkt auf 1.8 Milliarden Franken
Das Budget soll nun um weitere 300 Millionen Franken auf 1.8 Milliarden Franken gekürzt werden. Der Hauptsitz und die Regionalzentren werden von einer Kürzung der Mittel um fast ein Viertel betroffen sein, während bei den Einsätzen um 17 Prozent gekürzt wird.

Es sei jedoch verfrüht, eine Zahl für den Stellenabbau zu nennen, sagte der Sprecher. Es werde Streichungen geben. Die verschiedenen Delegationen würden aufgrund der neuen finanziellen Lage Vorschläge machen. «Es sind keine linearen Kürzungen», so der Sprecher.
Anpassung an neue Situation nötig
Nicht nur das IKRK befinde sich in einer schwierigen Phase, sondern das gesamte «humanitäre Ökosystem», sagte der Sprecher weiter. Daran müsse man sich anpassen. Viele Länder stärkten ihre militärischen Ressourcen auf Kosten der humanitär eingesetzten Gelder.
Die Organisation bemühe sich um eine Diversifizierung ihrer Geldgeber, wie es weiter hiess. Die USA stellten immer noch rund ein Viertel des Budgets der Organisation und hielten ihre Zahlungen im letzten Jahr aufrecht, im Gegensatz zu den Zahlungen an die UNO-Organisationen. Saudi-Arabien sei nun einer der grössten Geber. Auch andere Golfstaaten und Regionen erhöhen ihre Beiträge.
Insgesamt beschäftigt die Organisation mehr als 18'000 Menschen in fast 100 Ländern, davon rund 1000 am Hauptsitz in Genf.
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