Dax profitiert nicht von US-Gesprächen mit China
Die Zollgespräche zwischen den USA und China helfen den europäischen Börsen nicht über den Feiertag. Weil die EU ein eigenes Abkommen braucht, verliert der Dax sein Momentum. Bei den Rüstungsaktien zeigt der Markt eine Sättigung. Auch die Nato-Budgets seien inzwischen eingepreist, heißt es bei Analysten.
Die europäischen Aktienmärkte haben am Pfingstmontag im Minus geschlossen. Der Dax verlor 0,5 Prozent auf 24.174 Punkte, der Euro-Stoxx-50 sank um 0,2 Prozent auf 5422 Zähler. Die Umsätze am Feiertag fielen dünn aus. "An solchen Tagen reichen allerdings schon wenige große Orders, um den Markt nachhaltig zu bewegen", sagte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Die Börsen in Zürich, Oslo und Kopenhagen blieben geschlossen.
Der Aktienmarkt in Europa profitierte nicht von der neuen Runde bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China in London. "Die Frage ist, ob es überhaupt ein neues Abkommen gibt", sagte ein Händler. Zudem komme es auf die Details an. "Und die EU braucht ein eigenes Abkommen", ergänzte er. "Seine relative Stärke hat der Dax zunächst verloren", meinte ein weiterer Marktteilnehmer. Er verwies darauf, dass bereits der relativ günstige US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung in Europa am Freitag kaum noch gestützt habe. Nach den jüngsten Allzeithochs seien viele positive Impulse eingepreist.
Rüstungswerte in der Konsolidierung
Unter den Einzeltiteln hielt die Konsolidierung bei Rüstungsaktien an. Rheinmetall fielen um 0,8 Prozent. In der zweiten Reihe gaben Hensoldt 2,5 Prozent und Renk 1,5 Prozent ab.
"Die positiven Impulse sind nun eingepreist", so ein Marktteilnehmer. Das gelte auch, falls die Verteidigungsbudgets der Nato-Staaten tatsächlich auf 3,5 Prozent des BIP stiegen, weitere 1,5 Prozent sind für verteidigungsrelevante Infrastruktur vorgesehen. "Von daher sollte ein vorläufiges Ende der Aufwärtswelle und ein Eintritt in eine längere Konsolidierungsphase nicht überraschen", so der Marktteilnehmer.
SAP sehr schwach
DAX-Schwergewicht SAP sank um 1,7 Prozent auf 267,60 Euro. Da der Ausbruch aus der Spanne zwischen 256 und knapp 270 Euro zunächst gescheitert war, litt der Titel nun unter charttechnisch orientierten Verkäufen. Auch Siemens Energy wurde von Gewinnmitnahmen gedrückt - um 2,9 Prozent. Dagegen erholten sich Adidas um 1 Prozent. Nach einer Abstufung durch Keefe, Bruyette & Woods gaben Aktien der Allianz 1,3 Prozent nach, auch Hannover Rück und Munich Re wurden gesenkt, verloren aber nur 0,9 bzw. 0,4 Prozent. United Internet stiegen dagegen nach einer positiven Citi-Analyse um 1,1 Prozent.
Anglo American könnte beim Verkauf des Diamantengeschäfts nur die Hälfte der Bewertung von 4,9 Milliarden US-Dollar erzielen. Wie die "Financial Times" berichtete, sei dies dem schwachen Diamantenmarkt geschuldet. Anglo American will den formalen Verkaufsprozess für die Diamantentochter De Beers innerhalb der nächsten Wochen starten. Der Aktienkurs gab um 1 Prozent nach.
Qualcomm kauft Alphawave
Alphawave machten in London einen Satz um 18,9 auf Prozent auf 177,40 Pence. Der US-Chipexperte Qualcomm und die britische Alphawave sind sich handelseinig und Qualcomm wird Alphawave für 2,4 Milliarden Dollar kaufen. Das entsprach 183 Pence je Aktie und einer Prämie von 96 Prozent auf den Schlusskurs vom 31. März, bevor Qualcomm ihr Interesse bekundet hatte.
WPP gaben in London 2,8 Prozent auf 543,40 Pence ab. Mit dem Rücktritt von CEO Mark Read war ein Vakuum in der Führung entstanden. Aus technischer Sicht besteht nun die Gefahr, dass der Kurs wieder in die Nähe der Unterstützung um 500 Pence fällt. Der Abwärtstrend ist intakt, ein erster Widerstand liegt um 600 Pence.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke