Ex-Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah wegen Spionage angeklagt
- Die deutsche Bundesanwaltschaft hat einen früheren Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah wegen Spionage für einen chinesischen Geheimdienst angeklagt.
- Der Mann soll wiederholt Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament weitergegeben haben.
- Zudem soll er für den Nachrichtendienst chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben.
Der Mann habe auch Informationen über führende Politiker der AfD (Alternative für Deutschland) zusammengetragen, die seit der deutschen Parlamentswahl vom Februar 2025 zweitstärkste politische Kraft ist.
Bei dem Mann handelt sich um einen deutschen Staatsangehörigen, der nach Angaben der Karlsruher Behörde seit 2002 Mitarbeiter eines chinesischen Geheimdienstes ist.

Er arbeitete seit 2019 für den AfD-Politiker Krah, gegen den die Generalstaatsanwaltschaft Dresden Vorermittlungen wegen Berichten über Zahlungen aus Russland und China aufgenommen hatte. Krah streitet die Vorwürfe sowie eine Verbindung zu chinesischen Geheimdiensten ab. Das EU-Parlament suspendierte den Beschuldigten unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe.
Mehr als 500 Dokumente beschafft
Die Bundesanwaltschaft hatte ihn im April 2024 in Dresden festnehmen lassen. Sie wirft ihm einen besonders schweren Fall geheimdienstlicher Agententätigkeit vor. Er soll mehr als 500 Dokumente beschafft haben, «darunter auch einige, die das Europäische Parlament als besonders sensibel eingestuft hatte».
In den Jahren 2023 und 2024 habe der Mann chinesische Oppositionelle und Dissidenten in Deutschland ausgespäht, hiess es. Hierfür sei er in sozialen Medien zum Schein als Kritiker der chinesischen Staatsführung aufgetreten.
Auch mutmassliche Komplizin angeklagt
Ende September nahmen Beamte Bundeskriminalamts im Auftrag der Bundesanwaltschaft in Leipzig eine Chinesin fest, die für ein Logistik-Dienstleistungsunternehmen am Flughafen Leipzig/Halle arbeitete.
Sie soll dem ehemaligen Krah-Mitarbeiter Informationen zu Flügen, Fracht und Passagieren des sächsischen Flughafens weitergegeben haben – dabei ging es vor allem um den Transport von Rüstungsgütern sowie Personen mit Verbindungen zu einem deutschen Rüstungsunternehmen.
Die Frau ist ebenfalls der geheimdienstlichen Agententätigkeit für einen chinesischen Geheimdienst verdächtig. Beide sitzen seither in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht Dresden muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt und einen Prozess ansetzt.
China weist Berichte zurück
Am selben Tag wie G. hatte die Bundesanwaltschaft drei weitere mutmassliche Spione für China in Düsseldorf und Bad Homburg festnehmen lassen. Die beiden Männer und eine Frau sollen in Deutschland im Zusammenhang mit Forschungsprojekten Informationen über Militärtechnik beschafft haben, um sie an den chinesischen Geheimdienst weiterzugeben.
China wies die Berichte über eigene Spione in Deutschland zurück und sprach von Verleumdung.
Wollte auch für BND und Verfassungsschutz arbeiten
Im Laufe der Zeit wurde auch mehr zur Vorgeschichte von Krahs Ex-Mitarbeiter bekannt. So hatte G. schon vor einigen Jahren versucht, für den Bundesnachrichtendienst (BND) zu arbeiten. Der Auslandsnachrichtendienst lehnte eine Zusammenarbeit nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur damals jedoch ab.
Später wurde der Mann dem Vernehmen nach auch noch beim sächsischen Verfassungsschutz vorstellig, wo er aber ebenfalls nicht zum Zuge kam – auch weil man ihn für nicht zuverlässig hielt.
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