Infra Leuna kritisiert geplanten Import-Stopp für russisches Gas
Der Chemiestandort Leuna hat den geplanten Importstopp für russisches Gas in die EU kritisiert. Der Vertriebsleiter der Infra Leuna GmbH, Martin Naundorf, sagte MDR AKTUELL, das verknappe das Angebot. "Ein verknapptes Angebot bei gleichzeitig fehlenden validen Alternativen wird zu weiter steigenden Preisen führen", so Naundorf weiter.
Naundorf: "Brauchen Alternativen"
Momentan kämen etwa 20 Prozent der gesamt-europäischen Gasimporte aus Russland, sagte Naundorf. Um das zu kompensieren, seien Alternativen wie die Weiterführung von Kohlekraftwerken nötig. Auch neue Atomkraftwerke könnten eine Lösung sein. Sollte dies nicht geschehen, könne es zu einer Abwanderung der Industrie kommen, warnte Naundorf.
"Ich hätte mir gewünscht, dass man sich parallel zu Ausstiegsentscheidungen auch über Alternativen Gedanken macht", sagte Naundorf. Schon jetzt leide der deutsche Energiemarkt unter einem zu geringen Angebot.
EU will komplett auf russisches Gas verzichten
Die EU hatte Mitte dieser Woche beschlossen, ab November 2027 kein Gas mehr aus Russland importieren zu wollen. Ausnahmen sind für Binnenländer vorgesehen, die nach Abschluss kurzfristiger Verträge noch zwei Monate länger Erdgas aus Russland beziehen dürfen.
MDR/dpa/AFP (jst)
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