Ausgaben der Krankenkassen steigen stärker als Einnahmen
Die gesetzlichen Krankenkassen haben in den ersten neun Monaten des Jahres einen Überschuss von 3,6 Milliarden Euro verbucht. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent. Hintergrund waren kräftige Beitragsanhebungen zu Jahresbeginn. Allerdings hätten die Ausgaben für medizinische Leistungen um 8 Prozent zugenommen.
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) sagte, die Überschüsse sollten keine falschen Schlüsse zulassen. "Die gesetzliche Krankenversicherung steht unter größtem finanziellen Druck." Die Überschüsse dienten vorrangig dem Auffüllen von Finanzreserven, erläuterte das Ministerium. Diese lägen weiterhin knapp unter dem gesetzlich vorgesehenen Mindestniveau von 0,2 Monatsausgaben.
Behandlungen im Krankenhaus größter Kostentreiber
Insgesamt standen in den ersten drei Quartalen Einnahmen von 265,6 Milliarden Euro Ausgaben von 262 Milliarden Euro gegenüber. Laut Ministerium waren vor allem Krankenhausbehandlungen mit einer Steigerung um 9,9 Prozent Kostentreiber. Die Ausgaben für Behandlungen in Praxen stiegen demnach um 7,6 Prozent, die für Arzneimittel um 6 Prozent.
Warken sagte, zentrales Ziel sei eine nachhaltige Stabilisierung der Finanzlage der Kassen. Weil der Bundesrat Warkens Spargesetz in Höhe von zwei Milliarden Euro gestoppt hatte, warnte sie davor, dass die Verzögerungen Unsicherheiten für die Planungen der Kassen bedeuten und möglicherweise zu höheren Zusatzbeiträgen im kommenden Jahr führten. Daher sei es nötig, dass der vom Bundesrat angerufene Vermittlungsausschuss schnell zu einer Entscheidung komme.
dpa (jst)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke