Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden vermelden Rekordverlust
- Verluste und gesunkene Umsatzerlöse
- Vorstandschef spricht von erwarteten Verlusten
- Sachsen-Anhalt will ab 2027 nicht mehr für Flughafen Dresden zahlen
Sachsens Flughäfen haben im vergangenen Jahr den höchsten Verlust in ihrer Geschichte verzeichnet. Wie die gemeinsame Dachgesellschaft der beiden Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden, die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) bestätigte, habe das Unternehmen insgesamt 53,5 Millionen Euro Verlust gemacht.
Zuvor hatten die "Leipziger Volkszeitung" (LVZ) und die "Sächsische Zeitung" (SZ) berichtet. Demnach sind auch die Umsatzerlöse um 2,9 Prozent auf 186,2 Millionen Euro gesunken. Das Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen lag bei Minus 39,3 Millionen Euro.
Vorstandschef spricht von erwarteten Verlusten
Das vergangene Jahr sei "stark von notwendigen Aufwendungen für die Restrukturierung geprägt" gewesen, sagte Vorstandschef Götz Ahmelmann. Der Verlust sei so kalkuliert gewesen und "nicht Ausdruck eines Kontrollverlustes". Der begonnene Sanierungskurs verursache Zusatzkosten für Gutachten, Beratungen und erste Umsetzungsschritte.
Die MFAG hat zur Neuaufstellung diverse Maßnahmen in Angriff genommen: So sollen zum einen Prozesse vereinfacht, digitalisiert und die Verwaltung verschlankt werden, wie LVZ und SZ schreiben. Andererseits sollen durch eine Vertragsverlängerung mit DHL und die Vermarktung ungenutzter Flächen die Einnahmen erhöht werden.
Sachsen-Anhalt will ab 2027 nicht mehr für Flughafen Dresden zahlen
Zur Mitteldeutschen Flughafen AG gehören die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden. Haupteigentümer sind die beiden Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt. Seit Jahren steht die MFAG unter Druck. Eine akute Finanzkrise konnte im vergangenen Jahr nur knapp abgewendet werden – durch neue Bankkredite und Zuschüsse der Gesellschafter.
Eine Finanzierungslücke von 145 Millionen Euro wurde geschlossen. Damit wurde der Betrieb zumindest bis Ende 2026 gesichert. Doch Sachsen-Anhalt will spätestens ab 2027 nicht mehr für den defizitären Dresdner Flughafen zahlen.
dpa (mpö)
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