Migranten sind noch seltener Chefs als Ostdeutsche
- Laut Elitenmonitor sind Ostdeutsche in Führungspositionen unterrepräsentiert.
- Andere Herkünfte innerhalb Deutschlands werden in dem Monitor nicht erfasst.
- Auch Menschen mit Migrationshintergrund sind in den Chefetagen deutlich unterrepräsentiert.
Um die Frage des Hörers zu beantworten, lohnt sich ein Blick in den Elitenmonitor, der Unterrepräsentation sozialer Gruppen in Chefposten erforscht. Ein Teil davon ist die Elitendatenbank. Das Forschungsteam hat darin Daten zu Führungspositionen und den Menschen, die sie besetzen, zusammengetragen. Über 4.000 Führungskräfte und ihre Biografien stehen darin.
Bisher lag der Fokus dabei auf Ostdeutschen in Führungspositionen. Laut Elitenforscher Lars Vogel, der auch am Elitenmonitor mitgearbeitet hat, wurde deutlich: "Dass kein Bundesland personell so stark unterrepräsentiert ist, wie Ostdeutschland. Insofern kann man von einem spezifisch ostdeutschen Problem sprechen", sagt Vogel. Ostdeutsche stellen zwar rund 20 Prozent der Gesamtbevölkerung, sind in den Führungsebenen jedoch nur mit etwa 12 Prozent vertreten.
Laut Projektkoordinator Linus Paeth von der Uni Leipzig werden andere Herkünfte aus Deutschland – also Nord, West oder Süd – allerdings nicht erfasst. Und er hat einen weiteren Wunsch für die Forschung: "Mich würde interessieren, wie sich beispielsweise die Herkunft aus ländlich geprägten Regionen oder auch Bundesländern auf die Chance auswirkt, in die Eliten aufzusteigen. Entsprechende Forschung müsste man aber erst mal vorantreiben."
Wenige Menschen mit Migrationshintergrund in Führungspositionen
Was der Elitenmonitor allerdings erfasst, ist der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in Führungspositionen. Menschen mit Migrationshintergrund würden dabei als Personen gelten, die selbst oder deren Elternteil nicht die deutsche Staatsangehörigkeit durch Geburt besitzen, erklärt Paeth.
Diese Menschen machten in der Gesamtbevölkerung einen Anteil von 26 Prozent aus, sagt Paeth. Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Führungspositionen werde jedoch nur auf 8,9 Prozent geschätzt. "Die Unterrepräsentation ist hier noch mal deutlich stärker als die unter den Ostdeutschen", sagt der Projektkoordinator.
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