Bosch schwingt die Job-Axt
Die Autokrise setzt Bosch zu. Der Zulieferer wird offenbar deutlich mehr Stellen streichen als bisher geplant. Für den Nachmittag wurde kurzfristig eine Pressekonferenz angesetzt.
Bosch will eine fünfstellige Zahl von Arbeitsplätzen abbauen. Das berichtet das "Handelsblatt" und beruft sich dabei auf Branchenkreise. Der weltweit größte Autozulieferer hatte am Morgen kurzfristig zu einer Pressekonferenz am Nachmittag über "Maßnahmen im Unternehmensbereich Mobility" mit Personalvorstand Stefan Grosch eingeladen. Mobility ist die Kernsparte des Unternehmens.
Vor kurzem hatten Grosch und Mobilitätschef-Chef Markus Heyn in einem Interview angekündigt, dass Bosch angesichts der Krise in der Autobranche massiv sparen müsse. Die Kosten des Zuliefergeschäfts sollen jährlich um 2,5 Milliarden Euro pro Jahr sinken. Der Abbau einer fünfstelligen Zahl von Jobs würde über die bisher angekündigten 9000 Stellen in Deutschland hinausgehen, so das "Handelsblatt".
Allerdings ist unklar, wo genau die Arbeitsplätze wegfallen. Im vergangenen Jahr hatte Bosch die Beschäftigung in seiner größten Sparte weltweit um 11.600 Stellen auf 230.000 Beschäftigte reduziert, 4500 davon in Deutschland. Die Mobilitätssparte war zum Jahresende 2024 Boschs größter Bereich mit einem Anteil von knapp zwei Dritteln am Konzernumsatz von 90,3 Milliarden Euro. Neben Autoteilen stellt das Stiftungsunternehmen auch Hausgeräte, Elektrowerkzeuge, Industrie- und Gebäudetechnik her.
"Die gesamte Branche steckt in einer umfassenden Transformation und das ist ein Marathonlauf. Wir müssen uns kontinuierlich damit beschäftigen, wie wir unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten", sagte Heyn. Man habe dabei wichtige erste Schritte gemacht, aber müsse weitere gehen. Die Kostenlücke soll nach Angaben von Grosch bereits in den kommenden Jahren sehr deutlich reduziert werden und spätestens 2030 geschlossen sein. Dazu setze man viele Hebel in Bewegung. "Die notwendigen Beschlüsse werden wir noch in diesem Jahr fällen und mit den Arbeitnehmervertretern besprechen."
Die Autokrise macht Bosch schwer zu schaffen. Auf der Mobilitätsmesse IAA hatte das Unternehmen kürzlich aber mitgeteilt, dass es in der Zuliefersparte wieder mit etwas Wachstum rechnet. Das Umsatz-Plus beträgt im laufenden Jahr voraussichtlich etwas weniger als zwei Prozent. Man wachse trotz einer weltweit stagnierenden Fahrzeugproduktion, schwacher Nachfrage sowie Verzögerungen bei Elektromobilität und automatisiertem Fahren. Neben Antrieben, Sicherheitssystemen, Lenk- und Bremssystemen sowie Sensoren versorgt Bosch die Hersteller auch mit Hochleistungsrechnern und Software.
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