Gema: Musiknutzung für Weihnachtsmärkte kostet künftig weniger
- Die Gema und betroffene Verbände haben sich auf eine neue Regelung für Weihnachtsmärkte geeinigt.
- Ein neuer "Weihnachtsmarkttarif" berücksichtige den besonderen Charakter moderner Weihnachtsmärkte, heißt es seitens der Gema.
- In der vergangenen Jahren wurde immer wieder über steigende Kosten gestritten.
Im Streit um die Gebühren für lizensierte Songs auf Weihnachtsmärkten gibt es eine Einigung. Wie die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) am Dienstag mitteilte, reduziere die neue Regelung die Vergütung für öffentliche Musiknutzungen auf Weihnachtsmärkten um 35 Prozent. Der neue "Weihnachtsmarkttarif" soll demnach bereits zur kommenden Weihnachtsmarktsaison 2025 in Kraft treten und zunächst für vier Jahre gelten.
Musik als zentralen Bestandteil von Weihnachtsmärkten bewahren
Die Neuregelung berücksichtige den besonderen Charakter moderner Weihnachtsmärkte, die sich hinsichtlich Dauer und inhaltlicher Ausrichtung über die Jahre verändert hätten, hieß es seitens der Gema. Die Märkte unterschieden sich sehr stark in ihren Öffnungszeiten und böten heute deutlich vielfältigere Programme an. Um dem Rechnung zu tragen, habe man sich auf die reduzierte Vergütung verständigt.
"Musik spielt auf Weihnachtsmärkten eine zentrale Rolle und ist essenziell für die Stimmung und damit auch den Erfolg eines Marktes", sagte Gema-Vorstandsmitglied Georg Oeller.

Ingrid Hartges von der Bundesvereinigung der Musikveranstalter betonte, Weihnachtsmärkte seien ein traditionelles Kulturgut und im Winter ein zentraler Ort für gesellschaftliches Miteinander sowie lebendige Innenstädte. "Unser gemeinsames Ziel ist es, den Wert von Live-Musik auf Weihnachtsmärkten zu erhalten", so Hartges.
Streit um Sonderlösung für Weihnachtsmärkte
Im vergangenen Jahr waren Verhandlungen um einen vergünstigten Sondertarif für Weihnachtsmärkte noch gescheitert. Viele Kommunen hatten sich zuletzt über immer höhere Gema-Rechnungen beschwert. Die Kosten waren gestiegen, weil die Gema bestehende Tarifregeln seit der Corona-Pandemie strenger durchgesetzt hatte.
So seien im vergangenen Jahr auf den Dresdner Striezelmarkt das Zehnfache der ursprünglichen Gebühren zugekommen, hieß es seinerzeit von der Stadt Dresden. Viele Weihnachtsmärkte hatten das musikalische Live-Angebot daher reduziert, darunter der Weihnachtsmarkt in Leipzig. Andere, wie der Weihnachtsmarkt in Aschersleben, haben verstärkt auf linzenzfreie Werke gesetzt.

Was ist die Gema?
Die Gema vertritt die Urheberrechte von rund 100.000 Mitgliedern, wie etwa Komponistinnen und Komponisten, Texterinnen und Texter sowie Musikverlage. Dazu kommen mehr als zwei Millionen Rechteinhaber aus aller Welt. die Gema vergibt Lizenzen für die öffentliche Nutzung der Werke, beispielsweise bei Veranstaltungen. Die Einnahmen zahlt sie an ihre Mitglieder aus.
Vereinbart wurde der neue Tarif für Weihnachtsmärkte laut Mitteilung von Gema und Bundesvereinigung der Musikveranstalter gemeinsam mit Vertretern von Städtetag, Landkreistag, Städte- und Gemeindebund, der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing sowie dem Deutschen Schaustellerbund.
Quellen: dpa, kna
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