Viele Unternehmen beklagen langsames Internet
Verkauf, Kundenservice, Zahlungsabwicklung: All das läuft heute über das Internet - wenn es denn reibungslos läuft. Zwei Drittel aller deutschen Unternehmen beklagen ein zu langsames Internet.
Trotz milliardenschwerer Förderprogramme leidet die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland nach eigenen Angaben unter einer schlechten Internetversorgung. 64,5 Prozent klagen über eine Behinderung ihrer Abläufe durch mangelhafte Kommunikationsnetze, wie eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter mehr als 1.000 Firmen aus Industrie und industrienahen Dienstleistungen zeigt. Die Befragung lag der Nachrichtenagentur Reuters vorab vor.
Rund 31 Prozent berichten sogar von deutlichen Einschränkungen in ihren Geschäftsabläufen. Die steigenden Datenanforderungen, die etwa Anwendungen der Künstlichen Intelligenz verursachen, könne langfristig nur Glasfaser erfüllen.
Deutschland belegt bei Glasfaser vorletzten Platz in EU
"Die Ergebnisse zeigen, dass der Netzausbau allein nicht reicht", sagte IW-Digitalexpertin Barbara Engels. "Politik und Wirtschaft müssen dafür sorgen, dass die Anschlüsse auch genutzt werden." Dabei helfen könnten Informationsangebote, eine Ausbauplanung, die sich stärker am Bedarf orientiert oder befristete Anreize, die die Nachfrage bündeln und den Ausbau attraktiver machen.
Im vergangenen Jahr habe die deutsche Glasfaserabdeckung unter den 27 EU-Ländern auf dem vorletzten Platz gelegen. Besonders hoch ist der Anteil stark beeinträchtigter Unternehmen in Sachsen und Thüringen (40 Prozent), in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie in Baden-Württemberg (36 Prozent).
Norddeutsche Bundesländer stehen besser da
Am besten schneiden die norddeutschen Länder ab: In Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg fühlen sich nur 23 Prozent der Firmen deutlich eingeschränkt. Das deckt sich dem IW zufolge weitestgehend mit dem bisherigen Ausbau des Glasfasernetzes: Während in Schleswig-Holstein etwa neun von zehn Haushalten und Unternehmen heute schon einen Glasfaseranschluss abschließen könnten, sind es im Saarland, in Baden-Württemberg oder Thüringen weniger als die Hälfte.
Auch im Nordwesten klagt den Angaben zufolge jedes fünfte Unternehmen über Probleme. Das hänge mit der schleppenden Glasfaser-Adaption der Unternehmen zusammen. Viele Unternehmen setzten weiterhin auf VDSL- oder Kabelanschlüsse. Bundesweit waren demnach aktuell nur 27 Prozent der Glasfaseranschlüsse tatsächlich aktiviert.
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