Deutschland hat seinen Strombedarf im ersten Halbjahr stärker aus fossiler Energie gedeckt - was mit dem Wetter zu tun hat. Weiterhin kommt aber mehr als die Hälfte des produzierten Stroms aus Windkraft oder Solaranlagen.

In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden in Deutschland 221 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren das 0,3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024.

Oft Flaute, aber viele Sonnenstunden

Dabei sank die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energiequellen um 5,9 Prozent auf 127,7 Milliarden Kilowattstunden. Das lag an ungewöhnlich schwachen Windverhältnissen im bisherigen Jahresverlauf: Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen sank um 18,1 Prozent auf 60,2 Milliarden Kilowattstunden.

Dagegen nahm die Stromeinspeisung aus Photovoltaik stark zu: Sie stieg um 27,9 Prozent auf 39,3 Milliarden Kilowattstunden. Hier machten sich der Zubau neuer Anlagen sowie ungewöhnlich viele Sonnenstunden bemerkbar.

Insgesamt stammten 57,8 Prozent des inländisch produzierten Stroms aus erneuerbaren Quellen, nach 61,6 Prozent im ersten Halbjahr 2024. Nach den gesetzlichen Vorgaben soll ihr Anteil bis 2030 eigentlich auf 80 Prozent steigen. 

Kohleanteil wieder gestiegen

Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge stieg dagegen im ersten Halbjahr um 9,3 Prozent auf 50,3 Milliarden Kilowattstunden. Auch Erdgas legte mit 11,6 Prozent deutlich auf 35,8 Milliarden Kilowattstunden zu.

Dennoch behauptete sich die Windkraft mit einem Anteil von 27,2 Prozent weiterhin als der wichtigste Energieträger in der inländischen Stromproduktion, gefolgt von der Kohle mit 22,7 Prozent. Strom aus Photovoltaik machte 17,8 Prozent der gesamten eingespeisten Strommenge aus, Gas 16,2 Prozent.

"Balkonkraftwerke" nicht enthalten

Die insgesamt in Deutschland verfügbare und nachgefragte Strommenge ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht um 0,4 Prozent auf 229,2 Milliarden Kilowattstunden zurück. Darin ist ein leicht gesunkener Importüberschuss von 8,3 Milliarden Kilowattstunden enthalten.

Für die Statistik erfasst das Bundesamt Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist zum Beispiel Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird oder Strom, der durch Photovoltaik-Anlagen privater Haushalte erzeugt und im Haushalt verbraucht wird.

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