Anleger wetten auf Zinssenkung der Fed
Der DAX bleibt zum Wochenschluss auf Erholungskurs - Rückenwind kommt dabei auch von der Wall Street. Anleger festigen ihre Wetten auf eine Zinssenkung der US-Notenbank.
Die Anleger an den globalen Aktienmärkten sind in Kauflaune, und davon lassen sich wohl auch die Investoren in Frankfurt anstecken. Der DAX dürfte mit Kursgewinnen in den letzten Handelstag der Woche starten. Banken und Broker taxieren den deutschen Leitindex 0,3 Prozent höher bei 23.838 Punkten. Tags zuvor hatte der DAX ein Plus von 0,7 Prozent auf 23.770 Zähler verbucht.
Bodenbildung im DAX läuft weiter
Der DAX schickt sich damit an, einen weiteren Teil seiner jüngsten Kursverluste wieder wettzumachen. Am Dienstag war das deutsche Börsenbarometer bis auf 23.487 Punkte in die Tiefe gerauscht. Seither befindet sich der DAX in einem Bodenbildungsprozess. Doch erst ein Anstieg über die runde Marke von 24.000 Punkten und die darüber verlaufende 50-Tage-Linie würde die mittelfristigen Perspektiven für den DAX wieder aufhellen.
Starke Vorgaben von der Wall Street
Unterstützung für den deutschen Aktienindex kommt derweil von der Wall Street. Der Dow Jones schloss gestern 0,8 Prozent höher bei 45.621 Punkten. Der S&P 500 gewann ebenfalls 0,8 Prozent auf 6.502 Zähler und markierte ein Rekordhoch. Der technologielastige Nasdaq zog um ein Prozent auf 21.707 Stellen an. Die US-Futures deuteten für den heutigen Handelstag in New York weitere Gewinne an.
Asien-Börsen folgen der Wall Street
Auch an den asiatischen Börsen geht es aufwärts. Im Schlepptau der Wall Street steigt in Tokio der 225 Werte umfassende Nikkei-Index im späten Handel um 0,5 Prozent auf 42.794 Punkte. Der Index mit den wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen klettert um 0,8 Prozent in die Höhe.
Fast 100 Prozent rechnen mit US-Zinssenkung
Doch warum sind die Anleger an den Börsen plötzlich wieder so in Kauflaune? Es sind in erster Linie Zinssenkungshoffnungen, die den Aktienkursen Auftrieb geben. Sinkende Zinsen machen Investments in Aktien attraktiver.
Laut dem Fed Watch Tool der CME Group rechnen mittlerweile 99,3 Prozent der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank am 16. und 17. September. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren es noch 86,7 Prozent gewesen.
Warten auf den US-Jobbericht
Die Zuversicht der Anleger ist bemerkenswert, gibt es doch noch einen großen Unsicherheitsfaktor: den US-Arbeitsmarktbericht, der heute Nachmittag veröffentlicht und die letzten wichtigen Daten für die Federal Reserve liefern wird. Fed-Chef Jerome Powell hatte in Jackson Hole klargestellt, dass die Fed bei ihren zukünftigen Entscheidungen den Arbeitsmarkt priorisieren werde.
Dollar schwächelt
Im frühen Devisenhandel schwächelt der Dollar angesichts der gestiegenen US-Zinssenkungserwartungen. Der Euro gewinnt im Gegenzug 0,1 Prozent auf 1,1665 Dollar.
Gold 20 Dollar unterm Rekordhoch
Am Goldmarkt sind die Anleger nach dem kleinen Rückgang gestern wieder in Kauflaune. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 3.558 Dollar und damit 0,2 Prozent mehr. Zur Wochenmitte hatte das gelbe Edelmetall bei 3.578 Dollar ein Rekordhoch markiert. Gold profitiert von den gestiegenen Zinssenkungserwartungen, wirft das Edelmetall selbst doch keine Zinsen ab. Fallende Zinsen machen es daher attraktiver.
Ölpreise weiter im Abwärtstrend
Unterdessen setzen die Ölpreise ihren Abwärtstrend fort und fallen den dritten Tag in Folge. Brent verbilligt sich um 0,2 Prozent auf 66,83 Dollar je Barrel. In den vergangenen drei Tagen hat die Nordseesorte bereits 3,5 Prozent eingebüßt. Anleger blickten auf das Treffen der OPEC+ am Wochenende, bei dem über weitere Produktionserhöhungen beraten werden soll.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
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