Der Handel mit Kryptowährungen ist in China eigentlich verboten. Einem Insider zufolge plant die Regierung nun, bei Stablecoins umzudenken. An die Landeswährung Yuan gekoppelt, könnte deren Handel eben dem Yuan helfen - um angesichts der weltweiten Dollar-Dominanz aufzuholen.

China erwägt Insidern zufolge eine Kehrtwende in seiner Digitalwährungspolitik: Erstmals soll die Zulassung von Stablecoins geprüft werden, die an die Landeswährung Yuan gekoppelt sind. Damit solle die weltweite Nutzung der chinesischen Währung Yuan gefördert werden, sagten mit der Angelegenheit vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach wolle der Staatsrat noch in diesem Monat einen entsprechenden Plan prüfen und womöglich auch schon beschließen.

Sollte es so kommen, würde dies eine grundlegende Abkehr von der bisherigen Haltung der Regierung bedeuten. Sie hatte 2021 den Handel mit Kryptowährungen verboten. Eine Bitte um Stellungnahme ließen der Staatsrat und die chinesische Zentralbank zunächst unbeantwortet.

Weniger Preisausschläge

Bei Stablecoins handelt es sich um eine Art von Kryptowährungen, deren Wert an eine offizielle Währung wie den US-Dollar gekoppelt ist, um starke Preisausschläge wie etwa bei Bitcoin zu vermeiden. Sie ermöglichen schnelle und kostengünstige grenzüberschreitende Transaktionen. Auch gelten sie als potenzielle Konkurrenz für traditionelle Zahlungssysteme.

Die chinesische Führung sehe in Stablecoins ein vielversprechendes Instrument, um die Internationalisierung des Yuan voranzutreiben, sagten die Insider. Auch solle dem wachsenden Einfluss von an den Dollar gekoppelten Digitalwährungen begegnet werden. Chinas Anteil am weltweiten Zahlungsverkehr ist nach Daten des Anbieters Swift im Juni auf 2,88 Prozent gefallen. Zum Vergleich: Der US-Dollar kommt auf 47,19 Prozent.

Hongkong mit Stablecoin-Verordnung

Die Pläne sind auch eine Reaktion auf eine ähnliche Initiative in den USA. Dort hatte die Regierung von Präsident Donald Trump die Einführung eines Regulierungsrahmens für Stablecoins vorangetrieben, um an den Dollar gekoppelte Digitalwährungen zu legitimieren. Chinas Führung strebt seit langem an, den Yuan zu einer Weltwährung zu machen, die das wirtschaftliche Gewicht des Landes widerspiegelt. Strenge Kapitalkontrollen standen diesem Ziel jedoch bislang entgegen. Diese dürften Marktteilnehmern zufolge auch eine Hürde für die Entwicklung von Yuan-Stablecoins darstellen.

Für die Umsetzung der Pläne sollen den Insidern zufolge vor allem die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong und die Wirtschaftsmetropole Shanghai eine zentrale Rolle spielen. In Hongkong trat am 1. August eine Verordnung für Stablecoins in Kraft. Der weltweite Markt für Stablecoins ist mit rund 247 Milliarden Dollar noch vergleichsweise klein. Die Bank Standard Chartered schätzt jedoch, dass er bis 2028 auf von zwei Billionen Dollar wachsen könnte.

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