Mehr Baugenehmigungen im ersten Halbjahr
Die Zahl der Baugenehmigungen weist wieder aufwärts. Im Juni gab es einen deutlichen Anstieg. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 2,9 Prozent mehr neue Wohnungen genehmigt.
Die Behörden in Deutschland haben im ersten Halbjahr rund 110.000 neue Wohnungen genehmigt. Das waren 2,9 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024, berichtet das Statistische Bundesamt. Damals war ein Tiefstand seit 2010 erreicht worden. In der Zahl sind neben Neubauten von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern auch zusätzliche Wohnungen in bereits bestehenden Gebäuden enthalten.
Besonders deutlich war der Anstieg im Juni. Mit 19.000 Wohnungen wurden 7,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat genehmigt.
Fast nur von Einfamilienhäusern getragen
Der Aufwärtstrend beim Neubau wurde nahezu ausschließlich mit neu genehmigten Einfamilienhäusern erreicht. Ihre Zahl stieg im Halbjahresvergleich um 14,1 Prozent auf 21.300 Einheiten. In neuen Zweifamilienhäusern ging die Zahl der genehmigten Wohnungen um 8,3 Prozent auf 6.000 zurück.
Bei den eigentlich zur Linderung der Wohnungsknappheit besonders wichtigen Mehrfamilienhäusern, der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, änderte sich die Lage kaum. Hier wurden 57.300 Wohnungen neu genehmigt, 0,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.
Zwischen Genehmigung und Fertigstellung vergehen Jahre
Die Zahl der Neugenehmigungen gibt einen ersten Hinweis auf die zu erwartende Bautätigkeit. Allerdings werden nicht alle Projekte umgesetzt oder erst mit Verzögerung angegangen.
Im vergangenen Jahr wurden nur noch 251.900 Wohnungen fertiggestellt und damit so wenige wie seit 2015 nicht mehr. Die durchschnittliche Zeitspanne zwischen Genehmigung und Fertigstellung hat sich seit 2020 um sechs Monate auf durchschnittlich 26 Monate verlängert.
"Abkehr vom Eigentumswunsch"
Wegen der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Kosten träumen weniger Deutsche von den eigenen vier Wänden. Nur noch 33 Prozent nennen Wohneigentum als Sparziel, wie aus der Sommerumfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen unter 2.000 Menschen in Deutschland hervorgeht. Das seien zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Besonders bei jüngeren und mittleren Altersgruppen geht das Motiv "eigenes Zuhause" demzufolge deutlich zurück. "Viele Menschen scheinen inzwischen zu glauben, dass Wohneigentum für sie ohnehin nicht mehr realistisch ist - und haben sich damit abgefunden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Christian König. "Das ist gesellschaftspolitisch ein Alarmsignal." Die Abkehr vom Eigentumswunsch sei ein stiller Rückzug aus einer wichtigen Säule der privaten Daseinsvorsorge.
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