Kiews Geheimdienst: Russland verkauft sein Öl verzweifelt zu Dumpingpreisen
Donald Trump verdoppelt die Zölle für Indien, da das Land russisches Öl bezieht. Das wandelt sich nun. 22 Millionen Barrel sollen die indischen Staatskonzerne plötzlich nicht abgenommen haben. Jetzt will der Kreml seine Fässer verramschen.
Der Auslandsgeheimdienst der Ukraine (SZRU) registriert sinkende Handelspreise für russisches Öl. Ein Barrel Urals-Öl sei nun 1,50 Dollar billiger als ein Barrel Brent, berichtet der SZRU. Als Grund benennt der Geheimdienst die reduzierten Absätze in Indien. Jetzt versuche der Kreml, die aufgelaufenen Mengen in anderen Märkten abzusetzen. Vor allem China habe Russland im Blick. Doch für Peking sei ein noch größerer Import von Urals nicht interessant. Der Kreml könnte sich deshalb genötigt sehen, weitere Rabatte anbieten zu müssen.
Die staatlichen indischen Konzerne Indian Oil Corporation und Bharat Petroleum Corporation Limited hätten plötzlich in Folge von Trumps Drohung 22 Millionen Barrel aus anderen Quellen gekauft, etwa aus dem Nahen Osten und den USA. Der SZRU schätzt, dass China den Absatz-Ausfall, den Moskau nun erleidet, nicht komplett kompensieren kann. "Urals ist aufgrund der Abgelegenheit der russischen Häfen und der hohen Logistikkosten keine Basissorte in der Struktur der chinesischen Importe", so der Geheimdienst in seinem Bericht. "Darüber hinaus verzichten chinesische Staatsunternehmen aufgrund des Risikos neuer US-Sanktionen auf groß angelegte Einkaufssteigerungen."
Dies dürfte die erste Folge sein, nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, die Zölle für indische Importe von 25 auf 50 Prozent zu verdoppeln. Der Aufschlag wird ab Ende August fällig. Trump unterschrieb das Dekret in der vergangenen Woche. Darin heißt es, Indien importiere "direkt oder indirekt Öl aus der Russischen Föderation". Dies sei wegen des Ukraine-Kriegs ein Sicherheitsrisiko für die Vereinigten Staaten.
Nach Angaben des indischen Handelsministeriums importierte das Land im vergangenen Jahr fast 36 Prozent seines Rohöls aus Russland. Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine waren es noch zwei Prozent. Die täglichen Importe beliefen sich auf rund 1,8 Millionen Barrel. Damit war Indien nach China der größte Abnehmer russischen Öls.
Ziel der neuen US-Strafzölle ist es, die russischen Öleinnahmen zu verringern. Diese tragen wesentlich zur Finanzierung des Angriffskriegs auf die Ukraine bei. Trump nannte den Krieg in seinem Dekret eine "ungewöhnliche und außerordentliche Bedrohung für die nationale Sicherheit und die Außenpolitik der Vereinigten Staaten".
Indien ist das erste Land, gegen das der US-Präsident sogenannte Sekundärsanktionen verhängt. Auch China, Brasilien und EU-Länder wie Ungarn oder Österreich treiben weiterhin Handel mit Russland. Solchen Ländern hatte Trump ursprünglich mit Zöllen von "rund 100 Prozent" gedroht.
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