Schwerlastregale nicht so belastbar wie versprochen
Inhalt des Artikels:
- Modelle von Bauhaus, Obi und Toom zusammengebrochen
- Toom nimmt Regal vorsorglich aus dem Sortiment
- Bauhaus und Obi verkaufen Regale weiter
- Test von Experten begleitet
Modelle von Bauhaus, Obi und Toom zusammengebrochen
Drei Schwerlastregale der Baumarkt-Eigen- bzw. Exklusivmarken von Bauhaus, Obi und Toom sind bei einem Belastungstest durchgefallen. Sie sind vor Erreichen der angegebenen Höchstlast von insgesamt 1.000 Kilogramm zusammengebrochen. Gegebenenfalls besteht Verletzungsgefahr für die Nutzer. Das ergab ein Test des ARD-Verbraucherformats "Marktcheck checkt".
Das Regal "Regalux" (Bauhaus) ist bei 50 Prozent der angegegebenen Höchstlast eingestürzt, das "Ar Shelving" (Obi) bei 70 Prozent und das "Work-System" (Toom) bei 90 Prozent. Ein Schwerlastregal der Hornbach-Eigenmarke "Kaiserthal" hat den Belastungstest bestanden.

Toom nimmt Regal vorsorglich aus dem Sortiment
Das MDR-Team von "Marktcheck checkt" hat die betroffenen Baumärkte über die Testergebnisse informiert. Toom hat reagiert und mitgeteilt: "Wir haben die Bilder des Aufbaus erneut angeschaut und können uns den Sachverhalt nicht erklären. Im Sinne unserer Kunden haben wir uns dennoch dazu entschieden, den Artikel vorsorglich und vorläufig aus dem Verkauf zu nehmen, um den Sachverhalt genau zu prüfen." Das getestete Schwerlastregal war bis zur Stunde nicht mehr im Sortiment des Onlineshops gelistet.

Bauhaus und Obi verkaufen Regale weiter
Bauhaus und Obi sehen hingegen keinen Handlungsbedarf nach dem besorgniserregenden ARD-Test. Nach Angaben der beiden Unternehmen wurden die betroffenen Schwerlastregale erneut und problemlos getestet. Bauhaus verweist zudem auf eigene Prüfberichte, in welchen das Regal sogar mit 1,2 Tonnen problemlos belastet worden sei. Obi erklärt, dass das Schwerlastregal über ein gültiges TÜV-Zertifikat verfüge, das Sicherheit und Eigenschaften des Regals bestätigt.
Für das Versagen der Regale beim "Marktcheck checkt“-Test gibt es von beiden Baumarkt-Ketten nur Mutmaßungen, die die Ursachen im Testszenario sehen. Die Kritik an einer ungleichmäßigen Lastenverteilung und fehlender Wandbefestigung ist nach Einschätzung des Prüf-Experten Daniel Willnecker (E+Service+Check GmbH), der den MDR-Test betreut hat und auf Sicherheitsprüfung von Regalen spezialisiert ist, unberechtigt. Er sagt: "Wir haben die Regale praxisnah getestet, unter realen Bedingungen – genau so, wie ein Verbraucher ein Schwerlastregal bei sich im Keller aufbaut und nutzt."

Test von Experten begleitet
Bei den Tests des ARD-Verbrauchermagazins "Marktcheck checkt" werden die Produkte der Marktführer in Deutschland unter die Lupe genommen. Bei Baumarktketten sind das Bauhaus, Obi, Hornbach und Toom. Bei diesem Test wurden am besten vergleichbare Schwerlastregale ausgewählt. Sie haben die Maße 180 x 160 x 60 Zentimeter und jeweils vier Regalböden mit einer vom Hersteller ausgewiesenen maximalen Höchstlast von 250 Kilogramm je Regalboden.
Um die Belastungsgrenze zu ermitteln, wurden die Regalböden mit 25-Kilogramm-Salzsäcken beladen. Der Test wurde auf dem Außengelände einer Kranfirma in Leipzig unter Fachberatung der Firma E+Service+Check GmbH aus Laucha durchgeführt. Das mittelständische Unternehmen aus dem Burgenlandkreis führt seit 2010 im gesamten Bundesgebiet Prüfungen von elektrischen Anlagen, Geräten, Maschinen und Betriebsmitteln durch – unter anderem auch zertifizierte Regaltests.
MDR (cbr)
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