Zuletzt zeichnet sich in den Zollverhandlungen zwischen der EU und USA eine Lösung ab. Bei einigen Fragen konnten die Unterhändler allerdings keinen Durchbruch erzielen. Diese Knackpunkte nehmen sich nun Präsident Trump und Kommissionschefin von der Leyen im persönlichen Gespräch vor.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump sind in Schottland zusammengetroffen, um über eine Zollvereinbarung zu beraten. Trump sieht die Chancen für eine Einigung weiter bei 50 Prozent, wie er zum Auftakt des Treffens vor Journalisten sagte. Es gebe noch drei bis vier Knackpunkte.

Es gehe um das "größte Handelsvolumen" weltweit, sagte von der Leyen, die Trump zustimmte, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Deal bei 50 Prozent liege. "Und wenn man unsere Märkte betrachtet, sprechen wir über einen riesigen Markt mit 800 Millionen Menschen, wenn man die Vereinigten Staaten und die Europäische Union zusammenzählt." Die Kommissionspräsidentin bezeichnete Trump als harten, aber fairen Verhandler, der Deals machen könne. "Wenn wir erfolgreich sind, wäre es wohl das größte Abkommen, das jeder von uns je geschlossen hat", sagte von der Leyen.

Berichten zufolge hatte sich zuvor bei Gesprächen auf Diplomatenebene eine Lösung im Konflikt um die von Trump erhobenen und angedrohten Zölle abgezeichnet. Bei einem letzten Treffen von EU-Vertretern und US-Handelsminister Howard Lutnick am Samstagabend seien "noch einige Fragen offen" geblieben, hieß es. Diese sollen nun Trump und von der Leyen vorgelegt werden.



Den Angaben zufolge zeichnet sich jedoch ein Abkommen mit US-Einfuhrzöllen in Höhe von 15 Prozent sowie zahlreichen Ausnahmen ab, hieß es aus EU-Kreisen. Die vorliegende Einigung sieht demnach Ausnahmen für wichtige Sektoren wie Flugzeuge, Holz und Spirituosen vor - mit Ausnahme von Wein. Die EU muss sich den Angaben zufolge im Gegenzug verpflichten, mehr US-Flüssiggas (LNG) zu kaufen und Investitionen zusagen. Die Gespräche am Samstagabend seien "zeitweise sehr kontrovers" verlaufen, berichtete die "Financial Times". Demnach waren insbesondere noch Fragen nach Zöllen auf Medikamente und Pharmaprodukte offen.

Trump hatte Anfang April einen Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt entfacht. Der EU drohte er zuletzt mit Zöllen von 30 Prozent, die am 1. August in Kraft treten sollen, falls vorher keine Einigung zustande kommt. Für Autos gilt bereits ein erhöhter Zollsatz von 25 Prozent, für Stahl- und Aluminiumprodukte werden Aufschläge von 50 Prozent fällig. Ausgenommen sind bislang Medikamente und Pharmaprodukte.

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