China und USA könnten Zolldeal erneut vertagen
In Stockholm treffen sich morgen hochrangige Delegationen der USA und Chinas, um über eine Lösung im Zollstreit zu beraten. Statt eines Durchbruchs wird ein Aufschub der von Trump gesetzten Deadline um 90-Tage erwartet- wieder einmal.
Der Handelsstreit zwischen den USA und China könnte in den nächsten Tagen ein Stück weit entschärft oder zumindest aufgeschoben werden. Am Montag und Dienstag treffen sich die Verhandlungsteams aus den beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf neutralem Boden in Stockholm. Einen Durchbruch erwarten Experten zwar nicht. Einem chinesischen Medienbericht zufolge wollen beide Seiten aber die gegenseitige Aussetzung von Strafzöllen voraussichtlich verlängern. Die erwartete Verlängerung solle 90 Tage betragen, berichtete die Zeitung "South China Morning Post" am Sonntag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bisher läuft die Frist für Verhandlungen bis zum 12. August. Bei einer Verlängerung würden zumindest auf absehbare Zeit keine gegenseitigen hohen Sonderzölle verhängt.
Nachdem sich beide Länder im ersten Halbjahr gegenseitig mit neuen Sonderzöllen hochgeschaukelt hatten, wurde im Juni eine vorläufige Vereinbarung erzielt. Sollte nun keine längerfristig tragfähige Lösung erreicht werden, stehen wieder hohe Zölle von über 100 Prozent im Raum, was der Weltwirtschaft einen schweren Schlag versetzen würde.
Die US-Delegation in der schwedischen Hauptstadt wird von Finanzminister Scott Bessent angeführt, die chinesische von Vize-Ministerpräsident He Lifeng. Die Gespräche sind nur einen Tag nach dem Showdown im US-europäischen Handelsstreit angesetzt. US-Handelsminister Howard Lutnick und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer reisen gleich danach von Schottland nach Schweden. Eine Verständigung der EU mit den USA könnte Einfluss auf die Verhandlungen mit China haben. Experten sagten im Vorfeld, sollten die Gespräche die Voraussetzungen für ein Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping später im Jahr schaffen, wäre dies sehr positiv. Das Treffen könnte womöglich Ende Oktober stattfinden.
Chinas gute Karten dank Rohstoffen
Es ist bereits das dritte große Handelstreffen zwischen den USA und China - nach Verhandlungen in Genf und London. Diese hatten dazu beigetragen, eine immer weitere Eskalation zunächst befristet zu verhindern. Auch Seltene Erden, auf die die USA angewiesen sind, werden wieder aus China geliefert. Die USA würden zudem gerne langjährige Beschwerden vorbringen - gegen die mit hohen staatlichen Summen geförderte Exportabhängigkeit Chinas. Wie die EU werfen auch die USA der Regierung in Peking vor, die Weltmärkte mit Billigprodukten zu fluten. Experten zufolge sind die Gespräche zwischen den USA und China besonders komplex und brauchen daher mehr Zeit, zumal China als wichtiger Rohstofflieferant gute Karten hat.
Bessent hatte im Vorfeld der Gespräche bereits gesagt, für eine Verlängerung der bisherigen Frist zu sein. Sonst könnten die einst angedrohten Zölle von 145 Prozent auf amerikanischer Seite und 125 Prozent auf chinesischer Seite wieder greifen.
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