Laut Angaben des Bundesarbeitsministeriums, erhalten Ostdeutsche insgesamt nach 45 Beitragsjahren im Bundesvergleich immer noch deutlich geringere Renten als Westdeutsche. Anders verhält es sich jedoch bei den Renten ostdeutscher Frauen: In westdeutschen Bundesländern bekommen Frauen im Schnitt nach wie vor weniger als 1.000 Euro Rente im Monat. Im Osten hingegen gab es im Jahr 2023 kein Bundesland mehr, in dem die Durchschnittsrente einer Frau niedriger als 1.100 Euro war. Eine Rentnerin im Osten erhält mit durchschnittlich 1.218 Euro, 357 Euro mehr als im Westen.

Renten der Frauen in Mitteldeutschland

In Sachsen-Anhalt und Thüringen erhalten Frauen mit rund 1.196 Euro bzw. 1.198 Euro um 28 Prozent mehr Rente als im Bundesdurchschnitt. Dieser lag 2023 bei 936 Euro. In Sachsen ist die durchschnittliche Rente von Frauen mit durchschnittlich 1.209 Euro sogar 29 Prozent höher als im Bundesvergleich. Spitzenbeträge erreichen die Renteneinkünfte der Frauen in Jena, Dresden und Halle. In diesen Städten bekommen Frauen zwischen 35 Prozent und 40 Prozent mehr Rente als im Bundesvergleich.

Gender Pension Gap im Osten niedriger

Zwar ist die Durchschnittsrente der Frauen von 2013 bis 2023 bundesweit um 62 Prozent gestiegen, die der Männer lediglich um 30 Prozent. Trotzdem erhalten Männer immer noch mehr als doppelt so viel Rente wie Frauen. In Ostdeutschland ist die Gender Pension Gap mit 16 Prozent allerdings deutlich kleiner als in Westdeutschland. In Sachsen und Sachsen-Anhalt bekommen Männer mit 1.429 Euro bzw. 1.410 Euro um 18 Prozent mehr Geld als Frauen, in Thüringen sind es 17 Prozent mehr.

Gründe liegen in historisch höherer Erwerbsbeteiligung von Frauen im Osten

Bedingt ist das große Gefälle zwischen Männern und Frauen bundesweit dadurch, dass viele Rentnerinnen in den alten Bundesländern in jüngeren Jahren familienbedingt Hausfrauen waren und auch nach dem Heranwachsen der Kinder häufig Teilzeit arbeiteten. "Das führt dazu, dass Frauen weniger in Rentenkassen und Altersvorsorge einzahlen und im Alter dann finanziell schlechter dastehen als Männer", sagte Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV. Dementsprechend bekommen Männer in den alten Ländern im Schnitt eine um zwei Drittel höhere Rente als Frauen. In der ehemaligen DDR arbeiteten viele Frauen in Vollzeitjobs, ermöglicht durch umfangreiche staatliche Kinderbetreuung. Die Folge: Frauen sind im Osten bei der Rente bessergestellt als im Westen.

Quelle: Gesamtverband der Versicherer und Prognos Institut und dpa

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