Coca-Cola will seine in den USA hergestellten Getränke künftig mit Rohrzucker süßen statt mit Maissirup. Das zumindest behauptet US-Präsident Trump, der Erfinder des "Diet Coke Button" im Oval Office.

Hat Donald Trump wirklich Einfluss auf die Cola-Rezeptur genommen nach dem Motto "Make American Coke Great Again"? Ein Post des US-Präsidenten auf seiner Plattform Truth Social lässt Fans des süßen Softdrinks aufhorchen: "Ich habe mit Coca-Cola über die Verwendung von echtem Rohrzucker in Cola in den Vereinigten Staaten gesprochen, und sie haben zugestimmt."

Trump preist den angeblichen Wechsel zum "echten Zucker": "Das wird ein sehr guter Schritt von ihnen sein - ihr werdet sehen. Es ist einfach besser!"

Kein klares Dementi von Coca-Cola

Das Unternehmen aus Atlanta äußerte sich bislang allerdings nur zurückhaltend. Man wisse Trumps "Begeisterung für unsere ikonische Marke" zu schätzen, ließ Coca-Cola verlauten, und wolle "bald weitere Details zu neuen innovativen Angeboten" präsentieren.

Von einer klaren Bestätigung oder Verneinung der Rezepturänderung kann damit keine Rede sein - das lässt Raum für Spekulationen. So könnte es sich um eine flächendeckende Umstellung handeln, einzelne neue Produktvarianten - oder sogar nur um eine limitierte Edition.

Die supergeheime Coca-Cola-Formel Seit der Erfindung durch John S. Pemberton im Jahr 1886 gilt die Coca-Cola-Rezeptur als eines der bestgehüteten Geheimnisse der US-Wirtschaft. Angeblich kennen nur zwei Führungskräfte die vollständige Rezeptur - und sie dürfen nie gemeinsam fliegen, damit die Rezeptur bei einem Absturz nicht verloren geht.

Coca-Cola selbst bezeichnet derartige Gerüchte als "Unsinn". "Was hingegen stimmt, ist, dass jeweils nur eine Handvoll von Personen innerhalb des Unternehmens die genaue Formel kennt." Diese seien vertraglich zur Geheimhaltung verpflichtet. Bekannt sind bis heute nur die Grundzutaten: Wasser, Zucker und natürliche Aromen wie Koffein. Vor allem um die geheime Zutat "Merchandise 7X" von Coca-Cola-Erfinder Pemberton ranken sich auch 140 Jahre später noch viele Mythen.

Von Maissirup zu Rohrzucker - auf Geheiß des Präsidenten?

Fakt ist: Der Umstieg von High Fructose Corn Syrup (HFCS), also Maissirup mit hohem Fruktoseanteil, auf Rohrzucker wäre ein enormer Umbruch. Immerhin ist Maissirup in den USA seit den 1980er-Jahren die Süßquelle der Wahl für Softdrinks - nicht nur bei Coca-Cola. Der HFCS besteht zu 55 Prozent aus Fruchtzucker und zu 45 Prozent aus Glukose. Die Softdrink-Hersteller lieben Maissirup, ist dieser doch süßer und vor allem billiger - nicht zuletzt dank hoher Agrarsubventionen für die US-Maisproduzenten.

In anderen Ländern - wie etwa Mexiko oder Deutschland - kommt in Coca-Cola hingegen traditionell Haushaltszucker (Saccharose) zum Einsatz. Chemisch gesehen ist Saccharose ein Disaccharid, also ein Zweifachzucker, der zu jeweils 50 Prozent aus Glukose und Fruktose besteht. Er wird in Mexiko aus Zuckerrohr gewonnen und in Deutschland aus heimischen Zuckerrüben.

Wie gefährlich ist Maissirup für die Gesundheit?

Seit Jahren steht der Maissirup mit hohem Fruktoseanteil (HFCS) im Zentrum gesundheitspolitischer Debatten. Studien hatten gezeigt, dass mit dem ansteigenden HFCS-Konsum in den USA seit den 1970er-Jahren auch die Fettleibigkeit stark anstieg. Fruktose wird zudem - anders als Glukose - direkt in der Leber verstoffwechselt, wo sie vermehrt in Fett umgewandelt werden kann.

Heute machen jedoch die meisten Fachgesellschaften - seien es die American Medical Association, die Weltgesundheitsorganisation WHO oder die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA - nicht spezielle Zuckerarten, sondern vielmehr die insgesamt erhöhte Kalorienzufuhr für die Fettleibigkeitsepidemie in den USA verantwortlich.

"Mexican Coke" mit Rohrzucker in USA seit 2005 erhältlich

Dabei gibt es in den USA bereits seit 2005 eine Cola mit Rohrzucker: Die sogenannte "Mexican Coke" (oder "Coca-Cola de México) ist über den Import erhältlich. Sogar große Supermarktketten wie Walmart führen sie oft.

Allerdings ist sie deutlich teurer als die normale US-Variante - und sie könnte künftig noch teurer werden. Trump hatte Mitte Juli angekündigt, ab dem 1. August einen 30-Prozent-Zoll auf sämtliche Waren aus Mexiko zu erheben.

Der Präsident und der "Diet Coke Button"

Der Präsident selbst ist übrigens gar kein Fan der klassischen Coca-Cola oder der mexikanischen Cola-Variante. Trump liebt vielmehr "Diet Coke"; als Süßstoffe kommen hier hauptsächlich Aspartam sowie Acesulfam-K zum Einsatz.

Nach seinem ersten Einzug ins Weiße Haus ließt sich Trump sogar einen kleinen roten Knopf auf dem berühmten "Resolute Desk" im Oval Office installieren. Wenn er ihn drückte, kam jedoch kein Atomschlag - sondern eine Diet Coke, wie der "Financial Times"-Reporter Demetri Sevastopulo 2017 berichtete. Nach seinem erneuten Einzug ins Weiße Haus hat Trump Berichten zufolge den "Diet Coke Button", den Biden entfernen ließ, direkt wieder anbringen lassen.

Trump und Coca-Cola - eine süß-saure Geschichte

Doch so groß die Leidenschaft Trumps für die Produkte des US-Konzerns auf den ersten Blick auch scheinen mag: Das Verhältnis zwischen Coca-Cola und dem Republikaner war nicht immer konfliktfrei, wie ein Blick auf das Jahr 2012 zeigt.

Hintergrund waren Gesetzentwürfe im US-Bundesstaat Georgia, die teils als diskriminierend gegenüber Minderheiten (insbesondere LGBTQ+ und religiösen Gruppen) kritisiert wurden. Der Konzern mit Sitz in Atlanta ließ damals verlauten: "Coca-Cola unterstützt keinerlei diskriminierende Gesetze, weder in unserem Heimatstaat Georgia noch anderswo."

Trump rief daraufhin öffentlich zum Boykott von Coca-Cola auf und schrieb auf Twitter: "Das Coca-Cola-Unternehmen ist nicht glücklich mit mir - das ist okay, ich werde diesen Müll trotzdem weiter trinken."

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