Die bekannteste Kryptowährung klettert nach Hoffnungen auf Lockerungen der Handelsregeln auf ein neues Rekordhoch. In den USA steht die "Crypto Week" bevor, in der über wichtige Gesetzesvorlagen zum Kryptomarkt entschieden wird.

Der Bitcoin hat die Woche mit einem Kurssprung auf ein Rekordhoch von knapp über 123.000 Dollar begonnen. Experten verweisen dabei auf die aktuelle "Crypto Week". In dieser Woche stehen in den USA wichtige Gesetzesentscheidungen auf dem Programm, die den Krypto-Markt prägen könnten.

Konkret will der US-Kongress über drei Gesetzesvorlagen beraten und abstimmen, die ein positives Umfeld für Kryptowährungen schaffen sollen. Die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Regulierung in den USA dürfte den Risikoappetit am Leben halten, sagt Experte Timo Emden von Emden Research.

Ordnung im Krypto-Dschungel

Mit dem sogenannten Clarity Act will der Kongress für klare Regeln auf dem US-Kryptomarkt sorgen. Digitale Vermögenswerte sollen künftig eindeutig entweder als Wertpapier (zuständig ist dann die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC) oder als digitale Güter (zuständig ist die Regulierungsbehörde CFTC) eingestuft werden.

Unternehmen, die mit Kryptowährungen arbeiten, sollen Kundengelder getrennt verwalten, Interessenkonflikte offenlegen und sich bei den Behörden registrieren. Der Gesetzentwurf soll außerdem Sicherheit für Entwickler schaffen und verhindern, dass innovative Projekte ins Ausland abwandern.

Keine Digitalwährung vom Staat

Der Anti-CBDC Surveillance State Act richtet sich gegen die Einführung einer staatlichen Digitalwährung, einer sogenannten Central Bank Digital Currency (CBDC). Die US-Notenbank Federal Reserve dürfte dann keine CBDC direkt oder über Dritte an Bürger herausgeben. Auch die Nutzung als geldpolitisches Instrument wäre verboten. Die Republikaner argumentieren, dass eine staatlich kontrollierte, programmierbare Währung die finanzielle Privatsphäre untergraben und als Überwachungsinstrument missbraucht werden könnte.

Mit der dritten Gesetzesvorlage - dem Genius Act - soll der rechtliche Rahmen für Stablecoins geschaffen werden. Das sind digitale Währungen, die an den US-Dollar gekoppelt sind. Diese Coins müssen laut Entwurf vollständig mit sicheren Vermögenswerten wie US-Staatsanleihen oder Bargeld gedeckt sein. Anbieter sollen verpflichtet werden, ihre Reserven transparent offenzulegen und Gläubigerrechte im Insolvenzfall zu sichern. Zahlungen mit Stablecoins sollen schneller und billiger werden.

Chancen und Risiken der Regulierungs-Maßnahmen

"Dass das US-Repräsentantenhaus trotz konjunktureller Brandherde die Woche des 14. Juli zur Kryptowoche erklärt, unterstreicht die politisch hohe Priorität von Bitcoin und Co unter der Federführung von US-Präsident Donald Trump", heißt es in der Analyse von Emden. Seit seinem Wahlerfolg im vergangenen November hat der Wert des Bitcoins rund drei Viertel zugelegt.

"Anleger sollten sich jedoch vor Augen halten, dass der Abbau regulatorischer Hürden auch potenzielle Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen kann." Auch der schwelende Handelsstreit könne die Anleger jederzeit auf dem falschen Fuß erwischen. So ließ die Ankündigung von Zöllen auf EU-Importe in die USA in Höhe von 30 Prozent den Bitcoin am Wochenende leicht nachgeben.

Neues Umfeld für Bitcoin

Analystin Rachael Lucas von der Handelsplattfom BTC Markets will zwar kurzfristige Gewinnmitnahmen beim Bitcoin nicht ausschließen. Sie verwies aber auch auf eine vergleichsweise starke Nachfrage nach börsengehandelten Bitcoin-Fonds (Exchange Traded Funds).

Für Ulli Spankowski, Bison-Chef, unterstreicht der neue Rekord die zunehmende Etablierung von Kryptowährungen im globalen Finanzsystem." Spankowski zufolge hat sich die Marktstruktur grundlegend verändert, auch reifere Infrastrukturen und klare regulatorischen Rahmenbedingungen tragen dazu bei.

"Der Trend wird weiterhin von einer kryptofreundlichen US-Politik und einer zunehmenden Akzeptanz in den Schwellenländern unterstützt", erklärt die Analystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank.

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