Billig kann teuer werden
Wer im Sommerurlaub gefälschte Markenprodukte kauft, muss mit hohen Strafen rechnen - sowohl am Urlaubsort als auch in Deutschland. Auch beim deutschen Zoll könnte es Ärger geben.
Eine schicke Sonnenbrille, die ersehnte Markenuhr oder das Trikot vom Lieblingsfußballer - viele Urlauberinnen und Urlauber erliegen den Verlockungen am Strand oder in Straßenmärkten am Urlaubsort. Doch die vermeintlichen Urlaubsschnäppchen sind häufig Produktfälschungen.
Und wer diese kauft, kann dafür zur Rechenschaft gezogen werden. "So werden auf Mallorca im Kampf gegen illegalen Straßenhandel, in dem viele gefälschte Produkte im Umlauf sind, jetzt auch Käuferinnen und Käufer bestraft: Laut Medienberichten wurden in einem Fall 750 Euro Strafe für das Erwerben einer Sonnenbrille beim Straßenhändler verhängt", teilte das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) mit. Neben Spanien verhängt mittlerweile auch Italien empfindliche Bußgelder für Käuferinnen und Käufer raubkopierter Produkte.
Oft Organisierte Kriminalität dahinter
"Der Handel mit Fälschungen schadet Originalherstellern, kostet Arbeitsplätze und gefährdet manchmal sogar die Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern", erklärte DPMA-Präsidentin Eva Schewior. "Und in vielen Fällen werden Fakes von kriminellen Netzwerken vertrieben. Wer sie kauft, unterstützt damit Organisierte Kriminalität."
Wer mit einer Produktfälschung zurück nach Deutschland reist oder illegale Waren per Paket nach Hause schickt, muss zudem damit rechnen, dass der Zoll die Waren einbehält und vernichtet. 2024 habe der deutsche Zoll in 16.857 Fällen illegale Waren aus dem Verkehr gezogen, so Schewior. Dabei wurden überwiegend Postsendungen beschlagnahmt.
Zwei Drittel der Plagiate aus China
Der Wert der beschlagnahmten Waren lag bei 417 Millionen Euro - und damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (202 Millionen Euro). Knapp 66 Prozent der gefälschten Produkte kamen aus China, knapp zwölf Prozent aus der Türkei, knapp sieben Prozent aus Hongkong und gut drei Prozent aus Polen.
Europaweit sollen Straftaten rund um geistiges Eigentum künftig noch stärker in den Fokus von Polizei, Zoll und Justiz rücken - als Teil des neuen EU-Plans zur Bekämpfung von Wirtschafts- und Finanzkriminalität, teilte das DPMA mit. "Machen Sie Ferien ohne Fakes", appellierte die DPMA-Präsidentin an die Urlauberinnen und Urlauber.
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