Conti kürzt wegen Zollpolitik Prognose
Der Autozulieferer Continental baut sich massiv um. Nach dem Elektronikgeschäft wird auch die Kunststoff- und Kautschuksparte abgetrennt. Sie soll verkauft werden. Damit schrumpfen die Hannoveraner zum reinen Reifenhersteller. Im Tagesgeschäft spürt der Dax-Konzern derweil die Handelskonflikte.
Handelsbarrieren und ungünstige Wechselkurse schmälern bei Continental den Gewinn. Das Unternehmen kappte seine Prognose für das laufende Jahr und rechnet nur noch mit einer Gewinnmarge von zehn bis elf Prozent. Diese Spanne wurde damit um einen halben Prozentpunkt gekappt. In dieser Prognose seien die derzeit geltenden Zölle und Wechselkurse enthalten, sagte Finanzchef Olaf Schick. Zudem will sich der Dax-Konzern nach der Abspaltung des Autoelektronikgeschäfts unter dem Namen Aumovio auch von seinem Kunststoff- und Kautschukgeschäft trennen.
Mittelfristig sieht Continental für das Unternehmen nach der Abspaltung der Automotive-Sparte ein Umsatzpotenzial von 19,5 Milliarden bis 22 Milliarden Euro und eine bereinigte Gewinnmarge von 12 bis 14,5 Prozent. Dabei entfällt auf das Reifengeschäft mit 14,5 Milliarden bis 16 Milliarden Euro Umsatz und einer Gewinnmarge von 13 bis 16 Prozent der Löwenanteil.
Die Sparte Contitech, in der das Geschäft etwa mit Gummibändern für die Industrie gebündelt ist, soll Erlöse von fünf Milliarden bis sechs Milliarden Euro und eine Marge von 11 bis 13 Prozent beisteuern. Continental hat diese Sparte zum Verkauf gestellt und will sich im kommenden Jahr davon trennen. Der Prozess sei eingeleitet, sagte Continental-Chef Nikolai Setzer. Erstmals in seiner Geschichte werde Continental dann ein reiner Reifenhersteller sein.
Bereits in der zweiten Jahreshälfte soll das Geschäft mit Gummiprodukten für Automobilhersteller abgegeben werden, das bislang zu Contitech zählt. Den Namen möglicher Käufer nannte Setzer nicht. Es werde sich aber sehr wahrscheinlich um einen Finanzinvestor handeln. "Wir sind mit den Interessenten aktuell im Prozess und nach wie vor zuversichtlich, dass wir im zweiten Halbjahr zu einem Abschluss kommen."
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke