Was zur Bluttat an der Schule in Graz bekannt ist
Das ist passiert: Eine Bluttat an einer Schule in Graz erschüttert Österreich. An einem Gymnasium in der zweitgrössten Stadt des Landes hat am Vormittag ein Mann um sich geschossen und mehrere Menschen tödlich verwundet.
Das sind die Opfer: Am Gymnasium sind nach Polizeiangaben elf Menschen ums Leben gekommen – darunter Schüler, Lehrpersonen und der Täter. Zuletzt ist eine erwachsene Frau im Spital an ihren Verletzungen gestorben, heisst es aus dem Spital. Laut Innenminister Gerhard Karner sind elf weitere Menschen teils schwer verletzt worden. Sieben der neun Getöteten waren laut Karner weiblich, drei männlich. Der Täter habe Suizid begangen. Bei der Schule handelt es sich um ein Oberstufen-Realgymnasium. An solchen Schulen sind die Schülerinnen und Schüler in der Regel mindestens 14 Jahre alt.
So ist die Lage in Graz: Es gebe keine weitere Gefahr, hiess es am Mittag von der Polizei. Man gehe von einem Einzeltäter aus, der sich selbst getötet habe. Die Schule sei in einem der grössten Rettungseinsätze des Bundeslandes Steiermark evakuiert worden. Die Eltern und die unverletzten Schüler sind in umliegenden Hallen untergebracht und werden von Kriseninterventionsteams betreut.
Was zum Täter bekannt ist: Beim Täter handelte es sich laut Behörden um einen 21-Jährigen. Er habe die verwendeten Waffen – eine Lang- und eine Kurzwaffe – legal besessen. Er hatte eine Waffenbesitzkarte, deren Erwerb unter anderem mit einem psychologischen Test verbunden ist. Der Mann aus dem Raum Graz sei ein Ex-Schüler des Gymnasiums gewesen, der aber keinen Abschluss gemacht habe und bislang nicht polizeibekannt war. Er hinterliess einen Abschiedsbrief, der den Behörden zufolge keinen Hinweis auf das Motiv gibt.
Motiv und Tatablauf unklar: Die Ermittlungen laufen. Innenminister Gerhard Karner betonte vor den Medien, dass man aus Rücksicht auf die Angehörigen nur mit gesicherten Informationen an die Öffentlichkeit gehen wolle. Tatablauf und mögliches Motiv würden derzeit abgeklärt.
Die Reaktionen: Die Tat löst landesweit Entsetzen aus. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen schreibt auf X von einem «Horror, der nicht in Worte zu fassen ist». «Was heute in einer Schule in Graz passiert ist, trifft unser Land mitten ins Herz. Es waren Jugendliche, die ihr ganzes Leben vor sich hatten.» Auch Bundeskanzler Christian Stocker zeigte sich auf X tief betroffen von der «nationalen Tragödie»: «Es gibt keine Worte für den Schmerz und die Trauer, die wir alle – ganz Österreich – gerade fühlen.»
Dreitägige Staatstrauer: Die Bundesrepublik will der Opfer mit einer dreitägigen Staatstrauer gedenken. Bundeskanzler Stocker verkündete dies am Nachmittag vor den Medien und kündigte zudem für Donnerstagmorgen landesweit eine Trauerminute an. Die Flaggen an Präsidentschaftskanzlei und Bundeskanzleramt sowie an anderen offiziellen Gebäuden werden auf halbmast gesetzt.
Eines der schlimmsten Attentate in Österreich: Die Attacke ist eine der grössten Bluttaten der jüngeren Landesgeschichte. 2018 wurde in Mistelbach ein 19-Jähriger von einem Jugendlichen angeschossen, 2012 in St. Pölten ein Schüler von seinem Vater erschossen. Zu einem weiteren Schulattentat kam es 1997, als ein 15-Jähriger in Zöbern seine Lehrerin tötete und eine weitere schwer verletzte. Und 2015 fuhr in Graz ein Mann mit dem Auto in eine Fussgängerzone, tötete drei Menschen und verletzte 36 weitere.
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