Arbeitsmarkt verschafft der Wall Street Rückenwind
Der Streit zwischen Musk und Trump beschäftigt die Wall Street nur am Rande. Die Tesla-Aktie erholt sich nach ihrem Absturz ein wenig. Überraschend starke Arbeitsmarktdaten und Signale aus China zum Zollstreit sorgen für deutliche Aufschläge zum Wochenende.
Die Hoffnung auf Fortschritte im Zoll-Konflikt zwischen den USA und China sowie der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht haben zum Wochenausklang die Wall Street angetrieben. Drei hochrangige US-Vertreter werden sich in der kommenden Woche mit ihren chinesischen Kollegen treffen, teilte US-Präsident Donald Trump auf Truth Social mit. Ziel sei es, einen Weg aus dem Handelskonflikt zu finden. Bereits am Donnerstag hatte Trump ein "sehr gutes Telefonat" mit Chinas Präsident Xi Jinping über den Handelsstreit der Länder geführt.
Nach den schwachen ADP- und wöchentlichen Arbeitsmarktdaten zeigte sich der offizielle Arbeitsmarktbericht für Mai auf den ersten Blick erstaunlich robust. Der Beschäftigungsaufbau verlangsamte sich, war aber stärker als prognostiziert. Allerdings wurden die Vormonate zum Teil deutlich nach unten revidiert. Zugleich stiegen die durchschnittlichen Stundenlöhne stärker als veranschlagt - ein Zeichen, dass sich die Arbeitskräfte-Nachfrage noch nicht abgeschwächt hat. Am Aktienmarkt wurden die Daten insgesamt positiv gewertet.
Der Dow-Jones-Index gewann 1,0 Prozent auf 42.763 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,0 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es 1,2 Prozent nach oben. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1903 (Donnerstag: 1376) Kursgewinner und 882 (1376) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 47 (82) Titel.
Goldpreis lässt Federn
Am Rentenmarkt legten die Renditen kräftig zu. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erhöhte sich um 11 Basispunkte auf 4,51 Prozent. "Die Daten könnten die Fed durchaus zu einem längeren Abwarten bewegen. Und das Lohnwachstum erklärt auch, warum insbesondere der US-Rentenmarkt negativ auf die Veröffentlichung reagierte", hieß es beim Vermögensverwalter QC Partners zu den sinkenden Notierungen.
Passend zu anziehenden Renditen stieg der Dollar, der Dollar-Index legte um 0,5 Prozent zu. Der Anstieg dürfte jedoch begrenzt sein, da die Details der Arbeitsmarktdaten einige Schwächen aufzeigen, hieß es. Die US-Wirtschaft hat im vergangenen Monat 139.000 Arbeitsplätze geschaffen. Dennoch sei das Gesamtbild "vereinbar mit einer sich verlangsamenden Arbeitsmarktentwicklung".
Der Goldpreis setzte seine jüngste Abwärtstendenz fort und verlor weitere 1,2 Prozent auf 3.313 Dollar. Mit den geplanten Gesprächen zwischen den USA und China ging die Nachfrage für den "sicheren Hafen" Gold zurück, hieß es. Die besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten haben zudem den Optimismus gedämpft, dass die Federal Reserve ihre Geldpolitik in naher Zukunft deutlich lockern wird. Die Ölpreise zogen kräftig an. Für die Notierungen von Brent und WTI ging es um bis zu 2,2 Prozent nach oben. Vor allem die Hoffnung auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China trieben die Preise an. Die Arbeitsmarktdaten dämpften zudem Konjunktur- und damit Nachfragesorgen.
Tesla mit Erholung
Die Tesla-Aktie erholte sich etwas vom 14-prozentigen Absturz des Vortages um 3,7 Prozent. Die Eskalation im Streit zwischen Trump und Tesla-Gründer Elon Musk hatte den Kurs des E-Autobauers abstürzen lassen, wobei aber auch der zuletzt schwache Absatz zum Kursdebakel beigetragen haben dürfte. Auch Trump Media & Technology waren am Vortag mit der Eskalation des Streits um 8 Prozent unter Druck geraten, erholten sich aber nun um 3,9 Prozent.
Broadcom hat mit den Ergebnissen für das zweite Geschäftsquartal die Markterwartungen leicht übertroffen. Der Umsatz profitierte vor allem von einer anhaltend starken KI-Nachfrage. In diesem Bereich kletterte der Umsatz um 46 Prozent. Die Prognose des Konzerns für das laufende Quartal bewegte sich aber nur im Rahmen der Schätzungen. Für die Aktie ging es um 5,0 Prozent nach unten.
Lululemon Athletica brachen nach einem gesenkten Ausblick um 19,8 Prozent ein. Im Nachklapp auf das starke Börsendebüt mit einer Kursexplosion um 167 Prozent kletterte der Kurs von Circle Internet Group um weitere 29,2 Prozent nach oben.
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