China dominiert den weltweiten Markt für Metalle der seltenen Erden. Im Handelsstreit mit den USA verhängt die Volksrepublik im April einen Exportstopp. Speziell westliche Autobauer leiden. Jetzt gibt es endlich gute Nachrichten, wenn auch nur wenige.

China hat Insiderangaben zufolge den Export von seltenen Erden an große US-Autobauer vorübergehend erlaubt. Die erteilten Lizenzen seien zumindest in einigen Fällen für sechs Monate gültig, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Eine der beiden erklärte, dass die Zulieferer von General Motors, Ford und Stellantis am Montag die Freigabe für die Ausfuhr einiger seltenen Erden erhalten hätten.

GM und Ford möchten keine Stellungnahme abgeben. Stellantis erklärte, das Unternehmen arbeite mit Lieferanten zusammen, "um ein effizientes Lizenzierungsverfahren zu gewährleisten". Bisher sei es dem Unternehmen gelungen, größere Störungen in der Produktion zu vermeiden. Das chinesische Handelsministerium reagierte zunächst nicht auf eine schriftliche Anfrage.

Aufwendiger Lizenzprozess

China hatte im April sieben wichtige Metalle mit Ausfuhrkontrollen belegt und damit für Unruhe in der Automobilindustrie gesorgt. Die Volksrepublik argumentiert, damit die nationale Sicherheit zu schützen und illegale Rohstoffgeschäfte zu bekämpfen. Hintergrund ist der Handelsstreit mit den USA.

Seitdem müssen sich Firmen außerhalb Chinas in einem aufwendigen Antragsprozess den Export der Rohstoffe genehmigen lassen. Die Abwicklung geht bisher jedoch so langsam, dass sich gravierende Lieferprobleme anbahnen: Laut dem europäischen Branchenverband CLEPA haben Unternehmen seit Anfang April Hunderte Exportlizenzen beantragt, nur jeder vierte Antrag sei genehmigt worden. In einigen Fällen wurden Lizenzen verwehrt.

Erste Produktionsausfälle

In Deutschland, Europa, Japan und den USA gerieten Firmen dadurch bereits unter Druck, weil seltene Erden für Motoren oder Sensoren unabdingbar sind. So setzte Suzuki die Fertigung seines Erfolgsmodells Swift aus. Europäische Zulieferer mussten Fertigungslinien stoppen. Betroffen sind aber auch Flugzeugbauer, Rüstungskonzerne und Medizintechnik-Unternehmen.

Die Volksrepublik dominiert den weltweiten Markt für Metalle der Seltenen Erden mit großem Abstand. Zu diesen gehören unter anderem besonders starke Magnete, die in Elektromotoren für Autos, aber auch in Lautsprechern, elektrischen Fensterhebern oder Scheibenwischern vorkommen. China verfügt über mehr als 90 Prozent der weltweiten Verarbeitungskapazitäten für Magnete.

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