ARD lässt intern Aufträge des Börsenstudios in Frankfurt prüfen
Das ARD-Börsenstudio hat seinen Platz direkt hinter dem Handelssaal von Deutschlands wichtigster Börse in Frankfurt/Main. Mehr als 13 erfahrene Korrespondenten berichten von dort fürs Fernsehen, das Radio und die Online-Seiten des öffentlich-rechtlichen Senderverbundes über fallende Aktienkurse, kriselnde Unternehmen, wirtschaftliche Prognosen. Das Börsenstudio ist das Herzstück der ARD-Finanzberichterstattung.
Doch nun droht dem Börsenstudio selbst ein Crash: Denn offenbar gibt es intern Ärger um rechtswidrige Auftragsvergaben an Subunternehmer. Das geht aus einem internen Protokoll einer Geschäftsleitungssitzung des Hessischen Rundfunks hervor, der für das Börsenstudio innerhalb der ARD zuständig ist. Das siebenseitige Dokument liegt WELT vor.
„Nicht konform mit entsprechenden Vorschriften“
Demnach informierte HR-Programmdirektorin Julia Krittian am 11. April Intendant Florian Hager und die übrige Führung des Senders, dass derzeit „eine Revisionsprüfung der Gemeinschaftseinrichtung ARD-Börsenstudio durch WDR und Bayerischer Rundfunk läuft. Dabei sind ältere Geschäftsvorgänge aufgefallen, die womöglich nicht konform mit entsprechenden Vorschriften im Haus sind.“
Worum es konkret geht, bleibt unklar. Im Protokoll heißt es lediglich weiter: „Im Wesentlichen geht es um die Auftragsvergabe an mehrere Dienstleister im Börsenstudio sowie Geschäftsverträge.“
HR will sich zu Details nicht äußern
Auf Anfrage will ein HR-Sprecher ebenfalls keine Details nennen, teilt lediglich mit: „Die Revisionsprüfung ist noch nicht beendet, die abschließende Sachverhaltsabstimmung steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch aus. Daher bitten wir um Verständnis, dass wir vor der abschließenden Klärung und Beendigung der internen Revisionsprüfung inhaltlich eigentlich keine Stellungnahme dazu abgeben können.“
Weiter: „Nach ersten, vorläufigen Erkenntnissen dieser Standardprüfung könnten ältere Geschäftsvorgänge womöglich nichtkonform mit entsprechenden Vorschriften im hr sein. Gleichwohl sind uns keinerlei Hinweise auf Vorteilsnahme, Bereicherung oder sonstige betrügerische Handlungen bekannt.“
Laut Hessischen Rundfunk soll die Revisionsprüfung planmäßig erfolgt sein, einen Hinweis von außen habe es nicht gegeben. Der Sprecher sagt: „Die Geschäftsleitung nimmt die vorläufigen Hinweise aus der Revisionsprüfung ernst und hat dies daher frühzeitig und proaktiv in der Geschäftsleitungssitzung thematisiert. Die Geschäftsleitung wird sicherstellen, dass etwaige Empfehlungen der Revisionen schnellstmöglich umgesetzt werden.“
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