Gemeinsam mit ihrem Mann Ozzy traf Sharon Osbourne eine Entscheidung: Sollte einer von ihnen schwer erkranken, wollten beide ihr Leben beenden. Warum sie ihre Meinung geändert hat.

Bereits vor vielen Jahren hatten sich Rocklegende Ozzy Osbourne und seine Frau Sharon etwas versprochen: Sollte einer von ihnen unheilbar erkranken, wollten beide gemeinsam in den Tod gehen. So berichtete es Sharon jedenfalls 2007 in ihren Memoiren "Survivor: My Story – The Next Chapter". Doch nach dem Tod von Ozzy Osbourne im Juli dieses Jahres entschied sich seine Frau Sharon dagegen.

Über die Gründe sprach die 73-Jährige jetzt in der Sendung "Piers Morgan Uncensored". Letztlich seien ihre Kinder Aimee, Kelly und Jack dafür verantwortlich gewesen, dass sie ihr Versprechen Ozzy gegenüber gebrochen habe. "Ich wäre einfach mit Ozzy gegangen. Oh ja, auf jeden Fall, ich habe alles getan, was ich tun wollte", sagt Sharon Osbourne in der Sendung. "Aber sie sind … unglaublich, einfach großartig zu mir gewesen, alle drei", sagt sie über ihre Kinder.

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Eine Erfahrung aus der Vergangenheit habe ihre Entscheidung nachhaltig beeinflusst. "Vor Jahren, als ich einen meiner psychischen Zusammenbrüche hatte, ging ich in eine kleine Einrichtung, um meinem Kopf zu helfen", erzählt sie. Dort habe sie zwei junge Frauen kennengelernt, deren Mütter Suizid begangen hatten: "Da waren zwei junge Frauen. Sie kannten sich nicht, aber sie waren beide dort, und jede von ihnen hatte eine Mutter, die Selbstmord begangen hatte. Ich sah den Zustand, in dem diese beiden jungen Frauen waren, und was das mit ihrem Leben gemacht hatte, und ich dachte: Das werde ich meinen Kindern niemals, niemals, niemals antun."

So kam es zu dem Pakt zwischen Sharon Osbourne und Ozzy

Der Entschluss, gemeinsam mit Ozzy aus dem Leben zu scheiden, war ursprünglich aus Angst vor Demenz entstanden. Auslöser war der Tod von Sharons Vater Don Arden, der 2007 an Alzheimer starb. Damals erklärte Sharon, das Paar plane im Ernstfall, die Schweizer Sterbehilfe-Organisation Dignitas zu beauftragen. "Wir glauben zu 100 Prozent an Euthanasie", sagte sie 2007 dem "Daily Mirror". "Deshalb haben wir Pläne gemacht, in die Wohnung für assistierten Suizid in der Schweiz zu gehen, falls wir jemals eine Krankheit bekommen, die unser Gehirn betrifft. Wenn Ozzy oder ich jemals Alzheimer bekämen, dann wäre es das – wir würden gehen. Wir haben die Kinder um den Küchentisch versammelt, ihnen unsere Wünsche erklärt, und sie haben alle zugestimmt."

Später weitete Ozzy Osbourne diese Entscheidung sogar noch aus. 2014 erklärte der Sänger, dass sein Sterbewunsch nicht allein für den Fall einer Demenz, sondern für jede lebensbedrohliche Erkrankung gelte. So schreibt es "The Mirror". "Wenn ich mein Leben nicht mehr so leben kann, wie ich es jetzt lebe – und ich meine nicht finanziell –, dann war's das …", sagte er damals. "Wenn ich nicht mehr selbst aufstehen und zur Toilette gehen kann und mir Schläuche im Hintern stecken und ein Einlauf im Hals hängt, dann habe ich zu Sharon gesagt: 'Schalt einfach die Maschine aus.' Wenn ich einen Schlaganfall hätte und gelähmt wäre, möchte ich nicht mehr hier sein. Ich habe ein Testament gemacht, und alles geht an Sharon, falls ich vor ihr sterbe, und letztlich geht alles an die Kinder."

Heute lebt Sharon Osbourne mit dem Verlust ihres Mannes – und mit der bewussten Entscheidung, weiterzuleben. Trauer sei zu einem festen Bestandteil ihres Alltags geworden. "Die Trauer ist jetzt zu meinem Freund geworden", erklärt sie. "Trauer ist für mich sehr seltsam. Wenn man jemanden so sehr liebt und um ihn trauert, dann ist es das, womit ich leben muss, und ich werde mich daran gewöhnen. Das werde ich, ich muss es, denn das Leben geht weiter."

Rat und Hilfe

Sie haben suizidale Gedanken? Befinden Sie sich in einer psychischen Krise? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Bei unmittelbarer Suizidgefahr: Wählen Sie den Notruf 112, wenn Sie selbst akut gefährdet sind oder es jemand in Ihrem Umfeld ist. In akuten Krisen steht auch der medizinische Notdienst unter 116 117 zur Verfügung.

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