Rob Reiners Sohn Nick: Mit 15 war er zum ersten Mal im Entzug
Der Tod von Regisseur Rob Reiner und seiner Frau Michele Singer Reiner sorgt in Hollywood für Trauer und Entsetzen. Die beiden wurden am Sonntag erstochen in ihrem Haus in Los Angeles aufgefunden. Dringend tatverdächtig ist Nick Reiner. Der 32-jährige Sohn des Paares wurde inzwischen unter Mordverdacht verhaftet und sitzt in Untersuchungshaft. Die Kaution wurde auf vier Millionen Dollar festgesetzt.
Als Regisseur schuf Rob Reiner Filmklassiker wie "Eine Frage der Ehre" oder "Harry und Sally". Mit seiner Frau Michele war der 78-Jährige seit 1989 verheiratet, aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Romy, Jake und Nick. Nick, der jüngere der Brüder, geboren 1993, kämpfte bereits als Teenager mit Drogenproblemen, konsumierte unter anderem Heroin. Im Interview mit dem US-Magazin "People" erzählte er im Jahr 2016, dass er als 15-Jähriger das erste Mal in eine Entzugsklinik eingewiesen worden war – bis zu seinem 19. Lebensjahr folgten 17 weitere Klinikaufenthalte.
Rob Reiner: Sein Sohn Nick lebte auf der Straße
Rob und Michele Reiner hofften, dass ihr Sohn in den Einrichtungen Hilfe erhalten würde, doch der Junge eckte immer wieder an. "Das Programm funktioniert bei manchen Menschen, aber es kann nicht bei allen funktionieren. Als Nick uns sagte, dass es bei ihm nicht funktionierte, hörten wir nicht auf ihn. Wir waren verzweifelt, und weil diese Leute Diplome an der Wand hängen hatten, hörten wir auf sie, obwohl wir auf unseren Sohn hätten hören sollen", sagte Reiner im Jahr 2015 am Rande des Toronto Film Festivals. Seine Frau räumte ein: "Wir waren so beeinflusst von diesen Leuten. Sie sagten uns, er sei ein Lügner, er versuche, uns zu manipulieren. Und wir glaubten ihnen."
Weil er sich weigerte, das Programm der Entzugskliniken durchzuziehen, landete Nick Reiner mehrfach in der Obdachlosigkeit. Er lebte in Notunterkünften und immer wieder auch auf der Straße. "Ich war obdachlos in Maine. Ich war obdachlos in New Jersey. Ich war obdachlos in Texas. Ich habe Nächte auf der Straße verbracht. Ich habe Wochen auf der Straße verbracht. Das war kein Spaß", sagte Nick Reiner im Gespräch mit "People".
Nach Jahren der Sucht und der Obdachlosigkeit gelang 2015 die Wende: Nick Reiner wurde clean und drehte gemeinsam mit seinem Vater den Film "Being Charlie". Nick schrieb das Drehbuch, Rob Reiner führte Regie. In dem Streifen geht es um einen Jungen aus wohlhabenden Verhältnissen, der in die Drogensucht abrutscht und gegen seinen übermächtigen Vater, einen ehemaligen Schauspieler, kämpft. Es ist nicht 1:1 die Lebensgeschichte von Nick Reiner, aber viele Szenen basieren auf seinen Erfahrungen. "Ich war an vielen dieser Orte, also hatte ich viele dieser Geschichten", sagte er während der Werbetour für den Film.
Streit auf einer Weihnachtsfeier
Es war ein Projekt, das Vater und Sohn wieder einander näher brachte. In seiner Jugend habe er keine besonders enge Beziehung zu seinem Vater gehabt, sagte Nick Reiner 2016 in einem Interview mit dem Internetdienst AOL. Rob Reiner räumte ein, die gemeinsame Arbeit an dem Film habe ihm dabei geholfen, seinen Sohn besser zu verstehen und ihn zu einem besseren Vater gemacht. "Ich hatte es satt, das zu tun. Ich komme aus einer guten Familie. Ich sollte nicht draußen auf der Straße und in Obdachlosenunterkünften sein und all diese Dinge tun", sagte Nick Reiner damals.
Jetzt sieht es so aus, als habe seine dunkle Vergangenheit Nick Reiner eingeholt. Wie mehrere US-Medien berichten, soll der 32-Jährige am Wochenende gemeinsam mit seinen Eltern eine Weihnachtsfeier von Moderator Conan O'Brien besucht haben. Dort sei es zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen Rob Reiner und seinem Sohn gekommen. Das Ehepaar Reiner habe die Veranstaltung daraufhin verlassen. Keine 24 Stunden später wurde es brutal ermordet in seiner Villa aufgefunden.
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