Günther Jauch verrät: Vor Thomas Gottschalks TV-Abschied herrschte beim Sender große Nervosität. Nur der Entertainer selbst blieb entspannt.

Am vergangenen Samstag war es so weit: Entertainer Thomas Gottschalk trat zum letzten Mal in einer großen Samstagabendshow auf. In "Denn sie wissen nicht, was passiert" stand er im RTL-Studio gemeinsam mit Barbara Schöneberger, Günther Jauch und weiteren Weggefährten vor der Kamera. Doch hinter den Kulissen lief offenbar nicht alles reibungslos - zumindest nicht für alle Beteiligten.

Bei Oliver Pochers "Abrechnung des Jahres" am Mittwoch im Berliner Admiralspalast gewährte Jauch nun überraschende Einblicke in die Tage vor der Sendung. Der rund 100-minütige Jahresrückblick fand bereits zum dritten Mal statt, wie "Bild" berichtet. Nach Luke Mockridge und Satiriker Serdar Somuncu in den Vorjahren hatte sich Pocher diesmal den "Wer wird Millionär?"-Moderator als Gesprächspartner ausgesucht.

RTL haderte mit Live-Ausstrahlung

Gleich zu Beginn des Abends kam Pocher auf Gottschalks Abschied zu sprechen. Jauchs Antwort fiel deutlich aus: "Das war sie, wo einige davor ganz schön gezittert haben: Machen wir das live oder zeichnen wir das auf? Der Einzige, der das ziemlich locker genommen hat, das war Thomas an dem Abend."

Tatsächlich hatte RTL im Vorfeld entschieden, die Sendung nicht wie gewohnt live auszustrahlen, sondern "leicht zeitversetzt". Bei dieser sogenannten "Live on tape"-Variante kann die Produktion die Aufzeichnung im Notfall noch nachbearbeiten. Die genauen Gründe für diese Entscheidung ließ der Kölner Sender offen.

Thomas Gottschalk: "Das ewige Glückskind" und die Krankheit

Nur eine Woche vor seinem Bühnenabschied hatte Gottschalk öffentlich gemacht, dass er an Krebs erkrankt ist und starke Schmerzmittel benötigt. Auf die Frage, ob dies wirklich sein letzter Samstagabend-Auftritt gewesen sei, reagierte Jauch mit vorsichtiger Skepsis: "Das sollte man ihm nie so ganz abnehmen, aber dass er im Moment tatsächlich den festen Willen hat, sich jetzt mal zurückzuziehen." Das könne jeder nachvollziehen, so zitiert das Boulevardblatt Jauch weiter. "Die meisten von uns können eben nicht nachvollziehen, was so eine Krankheit für einen bedeutet, was auch die Ungewissheit bedeutet, wie das Ganze ausgeht und wie die nächsten Untersuchungen sind."

Nachdenklich fügte der 69-Jährige hinzu, dass ihm niemand bekannt sei, der nicht irgendjemanden mit einer Krebserkrankung in seinem Umfeld habe. "Bei jedem in der Familie ist das irgendwo schon mal vorgekommen. Dass es jetzt auch das ewige Glückskind des deutschen Fernsehens getroffen hat, zeigt, dass es jeder kriegen kann."

Kritik an Häme in sozialen Medien

Deutliche Worte fand Jauch auch für den Umgang mit Gottschalk nach dessen stark kritisierten Auftritten bei der Bambi-Verleihung und der Romy-Vergabe. "Das ist typisch deutsch, dass die Leute teilweise einfach auch hochgeschossen werden sollen, damit sie dann ein schöneres Ziel abgeben, um sie dann niederzuschreiben oder niederzumachen. Die sozialen Medien befeuern das natürlich erst recht."

Besonders bemerkenswert findet er, dass die Anfeindungen auch nach Bekanntwerden der schweren Erkrankung nicht aufgehört hätten: "Was ich bemerkenswert finde, ist, wenn Menschen wirklich sehr, sehr krank sind, und das nach außen auch zugeben und man im Grunde auch nicht weiß, wie die ganze Geschichte ausgeht, dass diese Häme dann gar nicht aufhört. Ich denke mir immer: Wenn ich so jemanden zu Hause hätte, würde ich mit so einem Menschen nicht viel zu tun haben wollen."

Der vollständige Jahresrückblick mit Jauch und Pocher soll in den kommenden Tagen in zwei Teilen in der Pocher-App veröffentlicht werden.

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