Seilpartnerin schildert tödlichen Unfall
Bei einer improvisierten Pressekonferenz in Skardu, einer Stadt am Fuße des 6.069 Meter hohen Laila Peak, hat Laura Dahlmeiers Kletterpartnerin Marina Krauss drei Tage nach dem tragischen Tod der ehemaligen Weltklasse-Biathletin den Unfallhergang geschildert. "Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde", sagte die junge Bergsteigerin laut BR über den schicksalhaften Moment, in dem Dahlmeier am Kopf getroffen wurde.
"Wären wir eine halbe Stunde früher dran gewesen..."
Der Unfall ereignete sich am Montag auf 5.700 Metern Höhe am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge. Krauss war bereits an der nächsten Abseilstelle angekommen, Dahlmeier folgte nach. Die beiden Frauen hatten sich entschieden, umzukehren - noch vor Erreichen des Gipfels.
Nach dem Steinschlag habe sich Dahlmeier "nicht mehr bewegt, sie hat keine Anzeichen von sich gegeben. Ich habe gerufen und es kam keine Reaktion", beschreibt Krauss die weiteren Ereignisse. Für sie habe es keine Möglichkeit gegeben, zu Dahlmeier zu gelangen, ohne ihr eigenes Leben in Gefahr zu bringen. Nach einem Notruf und nachdem sie alles Menschenmögliche versucht hatte, begann sie allein mit dem Abstieg.
Die Bedingungen waren vor dem Unfall laut Wetterbericht zunächst gut gewesen. Krauss und Dahlmeier fühlten sich sicher, die Route "technisch auf jeden Fall draufzuhaben". Doch im Laufe des Tages verschlechterten sich die Verhältnisse, der Schnee wurde weicher. "Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen", blickt Krauss zurück.
Bergsteiger Thomas Huber bricht zum nächsten Gipfel auf
Auch der bekannte Bergsteiger Thomas Huber (58), der noch versucht hatte, zu der verletzten Dahlmeier zu gelangen, war bei der Pressekonferenz in Pakistan anwesend. Er betonte, die zwei Frauen hätten alles richtig gemacht und Marina Krauss habe sich auch nach dem Unfall korrekt verhalten. Auch die Entscheidung, vor Erreichen des Gipfels umzukehren, sei richtig gewesen. "Nicht der Gipfel ist das Ziel, sondern das Leben", so Huber.
Am Donnerstagnachmittag deutscher Zeit hat der erfahrene Alpinist auch mit einem Instagram-Beitrag an die Verstorbene erinnert. "Ahhh Laura, dein Zelt bleibt jetzt leer, aber deine Energie strahlt in diesen Bergen bis hin zur Ewigkeit. All der Schmerz über das Erlebte ist kaum in Worte zu fassen", schreibt er zu Bildern des Todesbergs und weiteren Aufnahmen.
Weiter beschreibt Huber, wie er sich gemeinsam mit anderen Bergsteigern an die Rettung Dahlmeiers gemacht hatte, doch schon ein "mehrmaliger Überflug am Layla Peak" mit einem Helikopter habe klargemacht, "dass Laura zu ihrem letzten Gipfel aufgestiegen war".
Die Verstorbene habe jedoch ihren "Traum bis zuletzt" gelebt, "zu jeder Sekunde". Huber selbst wird nach eigener Aussage nun wieder in die Berge aufbrechen. "Sicher habe ich mir überlegt, wie es jetzt weitergehen soll, aber du, Laura, gabst mir schon die Antwort und deswegen geht es ab Samstag wieder ins Choktoi und ich gehe den Weg weiter, den auch Laura gegangen wäre", schließt er seinen Instagram-Beitrag.
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