Wegen Verfahrensfehlern wurde das Vergewaltigungsurteil gegen den Hollywood-Mogul Weinstein in New York überraschend aufgehoben. Nun spricht ihn die Jury in New York erneut wegen eines Sexualverbrechens schuldig. Bei einem Anklagepunkt sind die Geschworenen noch nicht einig geworden.

Der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ist in einem neu aufgerollten Prozess wegen Sexualstraftaten in einem Fall schuldig gesprochen worden. Ein Geschworenengericht in New York sprach Weinstein wegen eines sexuellen Übergriffs auf eine Produktionsassistentin schuldig, in einem weiteren Fall befanden die Geschworenen den einstigen Produzenten für nicht schuldig. Zu einem Anklagepunkt wegen Vergewaltigung konnten sich die Geschworenen zunächst nicht einigen; die Beratungen dazu sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.

Dem einst mächtigen Filmproduzenten Weinstein wurden in dem Prozess von drei Frauen Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vorgeworfen. Weinstein bestritt die Vorwürfe und nannte alle sexuellen Kontakte einvernehmlich. Der frühere Hollywood-Mogul hatte während des Prozesses selbst nicht ausgesagt.

In einem ersten Verfahren war Weinstein 2020 zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Das oberste New Yorker Gericht hob das Urteil im vergangenen Jahr jedoch wegen Verfahrensfehlern auf und ordnete eine Neuverhandlung an.

Geschworene taten sich schwer

Zuletzt noch herrschte Uneinigkeit zwischen den Geschworenen, die das Verfahren hätte platzen lassen können. Richter Curtis Farber verlas am Montag zwei Mitteilungen, die ihm die hinter verschlossenen Türen beratenden Geschworenen hatten zukommen lassen. Demnach äußerte ein Mitglied der zwölfköpfigen Jury das Bedürfnis, mit dem Richter über "die Situation zu sprechen, die nicht besonders gut ist".

In einem zweiten Schreiben baten die Geschworenen darum, ihnen noch einmal "die vollständige Bedeutung des begründeten Zweifels" und die Voraussetzungen für einen Schuldspruch oder einen Freispruch zu erläutern, "vor allem um eine Hung Jury zu verhindern". Als "Hung Jury" wird es bezeichnet, wenn sich die Geschworenen in mehrtägigen Beratungen nicht einstimmig auf ein Urteil einigen können. In einem solchen Fall ist der Prozess geplatzt und muss neu aufgerollt werden. Am Freitag, dem zweiten Tag der Beratungen, hatte sich bereits ein Geschworener über das Verhalten anderer Mitglieder des Gremiums beschwert und beantragt, von seinen Pflichten entbunden zu werden. Dies hatte Richter Farber abgelehnt und betont, bei derartigen Beratungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit könne es schon mal "heiß hergehen".

Weinstein verbüßt 16-jährige Haftstrafe in Kalifornien

Weinstein verbüßt derzeit eine 16-jährige Gefängnisstrafe in Kalifornien wegen weiterer Sexualstraftaten. Der einst mächtige Produzent von Hollywood-Kassenschlagern wie "Pulp Fiction" und "Shakespeare in Love" gilt vielen Schauspielerinnen als "Monster", seit die Zeitung "New York Times" und das Magazin "New Yorker" 2017 mit ihren Enthüllungen über Weinsteins Verhalten ein Erdbeben in der Filmbranche ausgelöst hatten.

Die Artikel lösten die MeToo-Bewegung aus. Der Name Weinstein wurde weltweit zum Synonym für Männer, die ihre Machtstellung gegenüber Frauen ausnutzen.

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