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Was vor wenigen Jahren noch nach dystopischer Zukunftsvision klang, ist heute vielerorts Realität: Transporter, die in Echtzeit Auskunft über ihren Standort, das Fahrverhalten der Nutzer oder anstehende Wartungen geben. Telematiksysteme – die digitale Vernetzung von Fahrzeugdaten, GPS und zentraler Auswertung – haben sich innerhalb kurzer Zeit zu einem mächtigen Werkzeug für den effizienten Betrieb von Nutzfahrzeugflotten und zum festen Bestandteil moderner Logistik und Flottensteuerung entwickelt. In nur wenigen Jahren ist ein Markt mit globalen Playern entstanden. Laut Schätzungen erzielte die Branche 2023 weltweit einen Umsatz von 25 bis 30 Milliarden US-Dollar. Bis 2030 dürfte sich nach Prognosen von Marktanalysten das Volumen mindestens verdoppeln.

Die ersten Systeme kamen Ende der 1990er-Jahre auf den Markt, mussten jedoch noch manuell ausgelesen werden. Erst mit der flächendeckenden Verfügbarkeit mobiler Datenverbindungen und cloudbasierter Analyseplattformen entwickelte sich Telematik zu einem vergleichsweise handlichen und effizient integrierbaren Instrument für das Fuhrparkmanagement. Ab Mitte der 2010er-Jahre etablierten sich dann erste umfassende Lösungen, mit denen sich ganze Betriebsabläufe datenbasiert optimieren lassen. Neben Herstellern wie Ford („Ford Pro“) oder Mercedes („Mercedes me“) treten heute auch Spezialisten wie Geotab, Webfleet (Bridgestone) oder Michelin Connected Fleet auf – mit Angeboten für kleine wie große Flotten. „Die in unseren Ford Pro Fahrzeugen integrierten Modems liefern viele wertvolle Daten“, erklärt Mario Lingen, Countrymanager DACH Ford Pro Software. „Diese Fahrzeugzustands- und Bewegungsdaten sind der neue digitale Kraftstoff, um die Produktivität und die Uptime von Ford Pro Flottenfahrzeugen zu steigern.“

Telematik: GPS-Ortung und Fahrstilanalysen

Der Funktionsumfang moderner Systeme ist breit gefächert: GPS-Ortung, Fahrstilanalysen, digitale Fahrtenbücher, Wartungsprognosen oder die effiziente Integration von Ladeinfrastruktur für Elektrotransporter zählen zum Standard. Dabei unterscheiden sich die Anbieter nicht nur in Detailfunktionen, sondern auch in Bedienbarkeit, technischer Integration und Zielgruppenausrichtung. Für Fuhrparkmanager stellt sich daher zunehmend die Frage, welches System zur eigenen Flottenstruktur passt.

Grundsätzlich konkurrieren dabei zwei Anbietergruppen: die fahrzeugmarkengebundenen Systeme der Autohersteller und die markenübergreifenden Plattformen unabhängiger Anbieter. Ersteres punktet mit tiefer technischer Integration – inklusive direktem Zugriff auf Steuergeräte, Diagnosedaten oder Fehlermeldungen. Hinzu kommen bei etablierten Herstellern wie Mercedes oder Ford ein breit aufgestelltes, lokal verfügbares und agiles Versorgungsnetzwerk mit Werktstattservices. Die Lösungen der Autoherstellern bieten sich insbesondere an, wenn ein Unternehmen ausschließlich Fahrzeuge eines Herstellers nutzt. Da die nötige Technik oft ab Werk eingebaut ist, entfällt zusätzlicher Installationsaufwand. Dafür sind sie meist proprietär und in ihren Anpassungsmöglichkeiten begrenzt.

Telematik bietet Wettbewerbsvorteil

Für Nutzfahrzeughersteller ist Telematik längst nicht nur ein Werkzeug, ihren Kunden technische Lösungen zur Effizienzsteigerung anzubieten, sondern auch ein strategisch wichtiges Verkaufsargument geworden. Wer moderne Telematikdienste direkt mit dem Fahrzeug anbietet, verschafft sich aus Kundensicht einen echten Wettbewerbsvorteil. „Unser umfassendes Angebot an Telematik-Lösungen und weiteren Ford Pro Services wird für viele Gewerbekunden in Deutschland und ganz Europa ein immer wichtigerer Faktor, sich für Ford Pro Fahrzeuge zu entscheiden“, so Lingen weiter.

Unabhängige Systeme wie jene von Geotab oder Michelin Connected Fleet hingegen sind herstellerübergreifend nutzbar und lassen sich modular an unterschiedliche Fuhrparkprofile anpassen. Sie liefern umfassende Fahrdaten, unterstützen Geofencing, Fahreridentifikation und die Anbindung an betriebliche IT-Systeme. Allerdings ist häufig der Einbau zusätzlicher Hardware erforderlich, etwa über OBD-Stecker oder FMS-Schnittstellen. Zudem sind Datenschutz und Datenhoheit besonders zu beachten, da die Systeme oft cloudbasiert betrieben werden.

„Die Nutzung von Fahrzeugzustands- und Telematikdaten ist bei größeren Flotten nach wie vor erklärungsbedürftig“, sagt Lingen. „Es empfiehlt sich hier, immer die zuständigen Personalabteilungen und Betriebsräte frühzeitig in die Gespräche einzubinden, um alle möglichen Funktionalitäten, Vorteile und datenschutzrelevanten Themen zu erklären.“ Laut Ford erfolgt die Datenspeicherung ausschließlich auf gesicherten Servern, zertifiziert nach ISO 27001, und die Bewegungsdaten würden nur mit Zustimmung der Kunden und ausschließlich zur Serviceerbringung verwendet.

Predictive Maintenance

Welche Lösung am besten passt, hängt von Struktur und Größe des Fuhrparks sowie den betrieblichen Anforderungen ab. Herstellergebundene Systeme überzeugen durch Komfort und Integrationstiefe, markenunabhängige Angebote durch Flexibilität und Schnittstellenvielfalt – insbesondere bei heterogenen Flotten oder komplexen IT-Umgebungen.

Ein zentrales Anwendungsfeld für modernes Flottenmanagement ist das sogenannte Predictive Maintenance – also die vorausschauende Wartung. Mithilfe von Sensoren und Datenanalysen lässt sich hiermit der technische Zustand jeden Fahrzeugs laufend überwachen. Bei erkennbarem Wartungsbedarf kann frühzeitig reagiert werden – bevor ein ungeplanter Ausfall den Betrieb stört. Zwar lassen sich Pannen dadurch nicht vollständig vermeiden, die Ausfallzeiten sinken im Schnitt jedoch deutlich, was sich positiv auf die Effizienz auswirkt. Ein Beispiel: Der Logistiker DHL setzt bei seinen Ford-Transportern auf die Telematiklösung des Herstellers. Laut Ford ging der Wartungsrückstand um 70 Prozent zurück. In der Folge standen die Fahrzeuge pro Monat im Schnitt sechs Stunden länger zur Verfügung und konnten rund 180 Pakete mehr pro Fahrzeug transportieren. Das rechnet sich.

Mit Telematik Betriebskosten senken

Zudem lassen sich mit Telematiklösungen laut Ford nicht nur Wartungszeiten reduzieren, sondern auch Betriebskosten senken. „Eine Fahrzeugflotte, die Ford Pro Software effizient nutzt, kann bei Verbrennerfahrzeugen zum Beispiel durch eine optimierte Routenplanung den Kraftstoffverbrauch und somit auch die CO₂-Emission deutlich reduzieren“, erläutert Lingen. Gleiches gelte für Elektrofahrzeuge, bei denen sich Stromverbrauch und Ladezyklen durch intelligente Softwarestrategien besser steuern lassen.

Telematik ist längst mehr als ein kurzfristiger Trend. Sie steht für einen strukturellen Wandel im Nutzfahrzeugbereich. Ob bei der Vorbereitung auf autonomes Fahren, datenbasierte Versicherungsmodelle oder die Steuerung ganzer Lieferketten: Wer als Unternehmer bzw. Flottenbetreiber früh in geeignete Telematik-Systeme investiert und diese konsequent in seine Prozesse integriert, kann langfristig Wettbewerbsvorteile erzielen. „Die durch Telematiksysteme erhobenen Fahrzeugzustands- und Bewegungsdaten werden eine maßgebliche Rolle bei autonomem Fahren und auch bei KI-gestützter Logistik spielen“, so Lingen. Erste Anwendungsbeispiele seien bereits in der Schwerlastbranche sichtbar.

Fazit Telematik

Gleichzeitig sind die Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Immer wieder werden Datenschutzbedenken laut – etwa bei der Nachverfolgung von Fahrverläufen oder beim Umgang mit personenbezogenen Daten. Auch die Abhängigkeit von herstellerspezifischen Lösungen wird kritisch diskutiert. Hinzu kommt, dass insbesondere kleinere Unternehmen häufig vor Einstiegshürden stehen: zusätzliche Hardware, IT-Anbindung, laufende Kosten. „Eine mögliche Einsparung oder Amortisationszeit ist individuell sehr verschieden“, betont Lingen. „Aber wer Bewegungsdaten aktiv nutzt und Fahrverhalten etwa durch In-Vehicle-Coaching verbessert, kann Verbrauchs- und Verschleißkosten deutlich reduzieren – und die Produktivität der Flotte spürbar steigern.“

Die Potenziale der Technologie sind erheblich – aber ihr Einsatz verlangt Sorgfalt, Transparenz und einen erkennbaren Mehrwert für alle Beteiligten.

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