Mit dem kommenden elektrisch angetriebenen GLC erfindet der Erfinder des Automobils, wie sich Mercedes selbst gern nennt, den Kühlergrill neu. Wobei man Kühler eigentlich streichen müsste. Dafür gibt es in Zukunft viel Licht.

Es ist nur wenige Tage her, da konnte man sich bereits ein Bild vom neuen Mercedes GLC mit elektrischem Antrieb machen - in der Fachzeitschrift "Auto Zeitung" gab es entsprechende fotorealistische Darstellungen. Es waren freilich Computerretuschen, denn offenbar hatten die Kollegen den neuen Mittelklässler aus Schwaben noch nicht gesehen. Kein Wunder, denn enthüllt wird er erst zur IAA Mobility in München (9. bis 14. September 2025).

Doch jetzt geben die Stuttgarter einen kleinen Vorgeschmack auf das, was bald kommen wird. Und damit gelingt ihnen eine Überraschung, denn das Revolutionäre haben die Fachkollegen nicht kommen sehen. Niemand hat es kommen sehen. Während die Designpropheten den GLC gedanklich seicht weiterentwickelten, zeichnet das Mercedes-Kreativteam mal eben einen radikal neuen Kühlergrill auf dem weißen Blatt Papier.

Doch kann man überhaupt noch Kühler sagen? Denn einst hatte die gestalterisch hochrelevante Front die Aufgabe, Kühlluft aufzuschnappen, um den Verbrennungsmotor vor dem Hitzetod zu retten. Mit einem elektrischen Antrieb ändern sich die Anforderungen jedoch drastisch. Nicht, dass die Stränge mit Batterie und Magnetspule keine Frische brauchten, aber ein gewaltiger Kühlergrill ist in dieser Form kaum erforderlich. Gewaltig ist das dennoch, was Mercedes dem kommenden Elektro-GLC spendiert, aber anders. Die Untertürkheimer nutzen die nach wie vor große Fläche als Gestaltungsraum für expressive LED-Lichtorgien.

Lichtgestalt Frontgrill

Und so ließen sich die Verantwortlichen bei der Präsentation dazu hinreißen, das neue ikonische Merkmal aufwendig zu inszenieren. Der Protagonist in Form des GLC stand bereits im Studio, als man die geladenen Gäste hereinführte - in völliger Dunkelheit. Und dann ließen die Gestalter das optische Begrüßungsszenario ablaufen - etwa so, wie es künftige GLC-Eigner tausendfach erleben werden, wenn sie sich ihrem Auto nähern und es öffnen oder schließen.

Während der äußere Rahmen des neuen Hightech-Grills in Chrom die klassische Mercedes-Form aufweist, finden sich auf der Fläche aus Rauchglas Hunderte illuminierter kleiner "Karos", die mit ihrer markanten Gitterstruktur die früheren Lufteinlässe symbolisieren. Und dank dieser LED-Matrix lassen sich allerlei Animationen darstellen. Das sieht zugegebenermaßen schon ganz cool aus.

In der Mitte erstrahlt dann der Zentralstern. Je nach Markt präsentiert er sich mit oder ohne umlaufende Kontur beleuchtet. Mercedes spricht etwa pathetischer vom illuminierten Kunstwerk und von einer veränderten Funktion des neuen Grills, der jetzt andere Aufgaben erfüllt als früher. Und sicherlich spielen auch aerodynamische Belange eine Rolle in Zeiten höchster Effizienzanforderungen.

In diesem Kontext stellt sich außerdem die Frage, wie Mercedes künftig mit seiner Kühlerfigur umgehen wird. Denn wenn die Rede von ikonischem Design ist, und davon spricht Kreativboss Gorden Wagener immer wieder gerne, sollte der aufrecht platzierte Stern weiterhin seinen Platz im Mercedes-Imperium haben. Wie praktisch, dass er bei den SUV-Modellen ohnehin keine Rolle spielt, sodass die Aufmerksamkeit voll und ganz auf die illuminierte Fläche fällt.

Bleibt die Frage, ob auch das GLC-Heck so manche LED-Spielerei zu bieten wird haben, schließlich ist Licht das neue Chrom geworden, wenn man so will. Und mehr noch, denn Beleuchtung ist im LED-Zeitalter längst zum Kommunikationstool geworden, mit dessen Hilfe Nachrichten übertragen werden.

Das macht auch Mercedes beispielsweise mit dem Digital Light; es kann Fahrbahnbegrenzungen markieren und Symbole auf die Straße projizieren, um auf Gefahrensituationen hinzuweisen. Der neue Mercedes GLC kommuniziert in erster Linie den Stern und wird auf diese Weise unübersehbar zum Mitglied seiner Marke.

Das Mittelklasse-SUV ist übrigens der erste Vertreter dieser neuen Designsprache. Damit hat sich der Mercedes-Kühlergrill einmal mehr markant verändert, wie das im Laufe der vielen Modellgenerationen aus Untertürkheim bereits der Fall war. Und in wenigen Wochen wird das Publikum erfahren, wie der GLC in vollem Umfang aussieht.

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