Maserati GranTurismo Trofeo - Fahrt mit dem Verbrenner-GT
Nach längerer Zeit stand mal wieder ein Maserati zum Test vor der Tür. Der GranTurismo ist das Herz der Marke und in der Verbrenner-Version wunderbar motorisiert. Leider aber auch teuer.
Maserati kann man schon mögen. Die Marke schien lange Zeit im Vergleich zur - nun ja - Schwestermarke Ferrari immer etwas weniger nach Aufmerksamkeit zu schreien und war nicht zuletzt auch preislich nicht so abgehoben. Zu diesem Aspekt später mehr.
Mittlerweile kann sich wohl auch die traditionsreiche italienische Marke den neuen Zeiten nicht verschließen; so gibt es mittlerweile auch ein SUV, den Grecale, sogar in einer Elektro-Ausführung mit dem passenden Zusatz Folgore (italienisch für Blitz). Die E-Version hat auch das Kernmodell der Marke, der GranTurismo, im Angebot. Doch wir stiegen mit fast schon nostalgischen Gefühlen für ein paar Tage lieber in das Verbrenner-Modell ein.
Den GT gibt es als V-Sechszylinder in zwei Varianten, als Modena mit 361 kW/490 PS und als Trofeo mit 404 kW/550 PS, in beiden Fällen steckt der Nettuno-Sechszylinder-Motor mit drei Litern Hubraum unter der Haube, wir schnappten uns die stärkere Version - als Coupé eine Cabrio-Version gibt es natürlich auch noch.
Bäriger Anschub
Der 3,0-Liter-Doppelturbo ist eine Wucht. Nicht nur wegen seiner Leistung und des maximalen Drehmoments von 650 Newtonmeter, die immerhin ab 3.000 U/min anliegen. Der Motor mit seinen Twin-Spark-Zündkerzen liefert vielmehr bärigen Anschub über das gesamte Drehzahlband hinweg, dabei mal dezent grummelnd bei geruhsamerer Fahrt oder zornig-fauchend, wenn man sich den höheren Drehzahl-Bereichen nähert und dem Dreizack die Sporen gibt.
Anders als der 60 PS schwächere Modena hat der Trofeo ein elektronisch gesteuertes, mechanisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Das macht sich in sehr schnell gefahrenen Kurven bemerkbar, die der nachdrücklich, aber keinesfalls unkommod federnde Maserati mit bemerkenswerter Souveränität meistert, selbst wenn man die Einfahrt vielleicht ein wenig zu euphorisch angegangen ist. Ein echtes Sportcoupé also, das kaum über seine Grenzen zu bewegen ist.
Hinten sitzen? Eher nicht
Verpackt wird die seit 2023 erhältliche zweite Generation des GT in eine klassische, zu 65 Prozent aus Aluminium gefertigte Karosse mit langer, nach vorn abfallender Motorhaube, an die sich das Oval der Kühlergrills anschließt. In dessen Mitte zeigt natürlich das Markenzeichen, der Dreizack - inspiriert vom Neptunbrunnen in Bologna - stolz Präsenz.
Im Innenraum haben die Designer versucht, eine Mischung aus Modernität und Anklängen an die Vergangenheit hinzubekommen. Das ist ganz gut gelungen, aber die Bedienung insgesamt ist nicht selbsterklärend und muss gelernt werden. Und ja, es gibt eine Rückbank, die sich ganz hervorragend zum Transport von Taschen eignet, wenn der 310 Liter fassende Kofferraum schon voll ist, keinesfalls aber für den von Menschen.
Selten zu sehen
Kommen wir zum Preis. Lange Zeit kursierte für die stärkere Variante des GranTurismo ein Basispreis von über 222.000 Euro, was speziell auch im Vergleich zu teilweise mit Achtzylindern antretenden Wettbewerbern wie Aston Martin äußerst selbstbewusst erschien. Inzwischen wird das Fahrzeug auf der deutschen Homepage des Herstellers ab rund 198.500 Euro angeboten, die 60 PS schwächere Modena-Ausführung ab 158.400 Euro. Keine Sonderangebote, aber immerhin Preise, die den Blutdruck etwas weniger stark steigen lassen.
Fazit: Ein Maserati ist selbst in Norditalien nicht gerade häufig zu sehen. In Deutschland sind die Modelle noch viel seltener anzutreffen. Gerade das macht aber natürlich den Reiz gerade eines GranTurismo aus, den sich die Italiener allerdings immer noch sehr teuer bezahlen lassen.
Maserati GranTurismo Trofeo - technische Daten
- Zweitüriges, viersitziges Sportcoupé
- Länge: 4,96 Meter, Breite: 1,96 Meter (mit Außenspiegeln: 2,11 Meter), Höhe: 1,35 Meter, Radstand: 2,93 Meter, Kofferraumvolumen: 310 Liter
- 3,0-Liter-V6-Benziner mit doppelter Turboaufladung, 404 kW/550 PS, maximales Drehmoment: 650 Nm bei 3.000 U/min, Achtgang-Automatik, Allradantrieb, 0-100 km/h: 3,5 s, Vmax: 320 km/h, Durchschnittsverbrauch: 10,0 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 227 g CO2/km, Emissionsklasse: G
- Preis: ab 198.574 Euro
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