Mehr Leistung, mehr Platz und schnelle Ladezeiten für ein E-Modell, so äußerten sich Kunden bei einer Befragung, wie man den GLC verbessern könnte. Bei den schon im vergangenen Jahr eingeführten Verbrennern wurden die ersten beiden Ziele umgesetzt. Mit der elektrischen Variante, die (noch) auf den sperrigen Namen GLC 400 4MATIC mit EQ Technology hört, machen es die Stuttgarter spannend. Die Enthüllungen kommen häppchenweise, doch nach und nach werden die wesentlichen Eigenschaften des Stromers deutlich.

Noch mehr Platz: Gegenüber den Verbrenner-Schwestermodellen gönnt Mercedes dem elektrischen GLC 8,4 Zentimeter mehr Radstand. Der größere Raum kommt den Menschen auf der Rückbank zugute und der Batterie, die sich ausdehnen darf. Das bringt sie, es werden mehrere Varianten angeboten, auf eine Kapazität von bis zu 94,5 kWh.

Bis zu 650 Kilometer Reichweite

Die große Kapazität bedeutet natürlich in erster Linie eine gute Reichweite: Zwar liegen noch keine WLTP-Werte vor, doch der elektrische GLC soll bis zu 650 Kilometer weit mit einer Akkuladung fahren können. Verbaut wird zeitgemäße 800-Volt-Technik, die für den GLC noch einmal optimiert wurde. So bringt es das elektrische System auf eine maximale Ladeleistung von 320 kW am DC-Schnellader, was ein Nachladen für 260 Kilometer innerhalb von zehn Minuten erlauben soll.


Mercedes-Benz GLC 400 4MATIC EQ


Die Gesamtleistung der beiden Elektromotoren von 360 kW / 490 PS wird über eine neu entwickelte Steuerungselektronik an alle vier Räder verteilt, der Primärantrieb mit einem Zweiganggetriebe sitzt auf der Hinterachse, vorne arbeitet ein E-Motor ohne Getriebe, der bei Bedarf zugeschaltet wird.

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Bei ersten Fahrten auf dem Mercedes-Testgelände in Immendingen – noch fehlt dem elektrischen GLC die Straßenzulassung – gefällt vor allem das komplett neu abgestimmte Fahrwerk. Die Lenkung arbeitet äußerst präzise, die Luftfederung steckt schlechte Fahrbahnbeläge oder Querfugen ebenso locker weg wie kurze und lange Wellen. 

Sehr feinfühlige Bremse

Für Mercedes typisch geht das Ganze eher in Richtung Komfort als Sportlichkeit. Einflüsse der Antriebseinheit etwa bei Lastwechseln sind kaum spürbar, und bei durchgedrücktem Gaspedal schnellt das mehr als zwei Tonnen schwere Gefährt geradezu nach vorne. Apropos Pedal: Bei der Abstimmung der komplizierten Brems-/Rekuperationssteuerung ist den Mercedes-Entwicklern ein wahrer Sprung gelungen. Die Bremse funktioniert hydraulisch selbstverständlich einwandfrei, aber auch im Zusammenspiel mit der Ladeelektronik agiert sie sehr feinfühlig, gibt gute Rückmeldung und packt im Notfall auch kräftig zu.

Aussagen zum Innenausbau sowie zum Außendesign des elektrischen GLC verbieten sich angesichts der noch vollständigen Tarnung, die erst zur IAA Mobilty in München im September gelüftet werden soll. Fakt ist jedoch, dass der Wagen bis zu 2,4 Tonnen ziehen kann und dass er reichlich Stauraum bietet: Zum klassischen Kofferraum mit minimal 560 Litern Inhalt gesellt sich unter der Fronthaube ein gut zugänglicher "Frunk" mit weiteren 100 Litern Fassungsvermögen. 

Verschlusssache ist einstweilen noch der Preis des Neuen. Nimmt man den Plug-in-Hybrid der Baureihe als Maßstab, den GLC 300 e 4MATIC EQ Hybrid (Listenpreis: 68.889,10 Euro), werden allerdings 70.000 Euro für das Basismodell kaum unterschritten werden.


125 Jahre Mercedes


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