Hagelschaden-Zentrum Deutschland: Alles ist machbar
Funktionierende und skalierbare Prozesse hat sich das HZD auf die Fahnen geschrieben. Von der selbst entwickelten Software und praxisnahen Schulungen profitiert inzwischen die komplette Branche.
Trotz eines eher durchschnittlich bis schwachen Hageljahres 2024 ist man in der Ibbenbürener Zentrale des Hagelschaden Zentrums Deutschland (HZD) vollauf mit den vergangenen Monaten zufrieden. Geschäftsführer Lars Rottmann kann sogar auf eine Elementarsaison zurückblicken, die in allen Teilbereichen "unerwartet gut gelaufen ist", wie er gegenüber AUTOHAUS verrät: "Nach der harten Arbeit der letzten Jahre sind wir jetzt in der Lage, in allen Sektoren wirklich überzeugend zu performen. Die direkte Anbindung an verschiedene Scannersysteme auf dem Markt funktioniert ebenso reibungslos wie die komplett autarke Terminierung, die es uns erlaubt, allen Kunden binnen eines Tages einen Besichtigungs-Slot zur Verfügung zu stellen."
Und auch mit dem Kerngeschäft, der Hagelinstandsetzung, ist man beim HZD mehr als zufrieden: "Die Abarbeitung läuft schnell und mit einer minimalen Reklamationsquote von rund einem Prozent. Das freut die Kfz-Versicherungen als Auftraggeber natürlich ebenso wie die Rundum-Betreuung durch uns als Partner, die immer günstiger ist als wenn die Autofahrer sich eine eigene Werkstatt zur Beseitigung der Schäden suchen", fasst Rottmann zusammen.
Effizienz deutlich gesteigert
In Zahlen ausgedrückt ließt sich das HZD-Jahr 2024 nicht weniger beeindruckend: Gemeinsam mit den wichtigsten Kunden konnte man das Besichtigungsvolumen verdoppeln und die – laut Lars Rottmann "ohnehin bereits sportliche“ – Servicezeit nochmals um knapp 20 Prozent unterbieten. Unter dem Strich sei man aktuell doppelt so schnell mit der Schadenerfassung fertig wie in Zeiten der manuellen Besichtigung und das mit deutlich weniger Manpower: "Auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit punkten wir durch die Einsparung von gefahrenen Kilometern, Reisekosten und Hotelübernachtungen", so der HZD-Chef.
Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von Hagelscannern ist der deutlich geringere Platzbedarf: "Beim größten Ereignis der abgelaufenen Saison im Großraum Ludwigsburg waren wir mit zwei Standorten in Fellbach und Bietigheim vor Ort. Dort haben wir rund 6.000 Besichtigungen in Hallen absolviert, die früher für gerade einmal 500 Fahrzeuge ausgereicht hätten. In Zeiten äußerst knapper Standorte mit so gut wie keinem Leerstand ist das eine enorm wichtige Entwicklung."
Wichtig ist Rottmann dabei, dass Hagelscanner und Co. nur ein Hilfsmittel unter vielen sind: "Entscheidend für uns als HZD ist immer, eine funktionierende Lösung für den kompletten Prozess liefern zu können. Deshalb haben wir in den letzten Jahren ein System nach dem anderen an unsere Software angedockt und können jetzt fast alle Hersteller nahtlos abbilden. Diese Flexibilität ist wichtig, da unsere Kunden natürlich mit verschiedenen Scannern arbeiten."
Egal, welches System vor Ort ist, die Sachverständigen und Instandsetzungsexperten können immer im selben Prozess weiterarbeiten und damit nicht genug: "Die Kfz-Versicherungen haben unterschiedliche Herangehensweisen an die Schadenerfassung. Manche wollen komplette Gutachten zugeliefert bekommen, andere die Kalkulationsdaten für die Remote-Erstellung durch eigene Sachverständige, die nächste Gesellschaft möchte nur die Aufnahme der entstandenen Schäden für eine Prognose. Mit unserer Hard- und Softwaremix ist all das und einiges mehr möglich", zeigt sich Rottmann stolz.
Grenzenloses Komplettpaket
Die angesprochene Vielseitigkeit endet nicht einmal an Landesgrenzen. Das HZD-System mit Hagelscanner und der selbst entwickelten Software funktioniert von der eingesetzten Hardware, der Sprache und dem zur Anwendung gebrachten Kalkulationssystem völlig unabhängig. Bei grenznahen Schäden kann deshalb auch Personal ausgetauscht werden, das in der gewohnten Umgebung weiterarbeiten kann. Nicht umsonst sei man in Slowenien und Polen aus Überzeugung auf das Komplettpaket aus Ibbenbüren umgestiegen.
Der bis vor einiger Zeit in manchen Märkten herrschende Irrglaube, dass man die eigenen Probleme mit der Anschaffung eines Hagelscanners lösen könne, nehme immer mehr ab, so Rottmann: "Es kommt aber genauso auf den Menschen und die Software an. Nicht umsonst schulen wir gezielt Personal in Sachen Hagelsuite – knapp 100 Anwender sind inzwischen unterwegs, die absolut autark mit unseren Produkten Arbeiten können." Auch insgesamt ist die Manpower deutlich gewachsen: Im Vergleich zur Corona-Zeit kann das HZD-Team mit der eigenen Mannschaft, Sub-Unternehmern und geschulten Partnern rund das dreifache Volumen stemmen.
Intensive Scannerschulung
Schon längst sind die Seminare ein eigenes, wichtiges Standbein für das Hagelschaden Zentrum Deutschland geworden und das nicht nur in Sachen Dellentechnik. "Immer wichtiger wird das Thema Sachverständigen-Schulungen. Durch die Vielzahl der Scannersysteme am Markt ist es wichtig, dass die Experten und Sachbearbeiter die Stärken und Besonderheiten der einzelnen Hersteller und ihrer Maschinen im Detail kennen. Unsere Angebote richten sich an alle, die sich mit dem Thema Scanner auseinandersetzen wollen oder künftig vor Ort oder in Remote-Prozessen mitarbeiten möchten."
Neben der Theorie kommt in Ibbbenbüren auch die Praxis nicht zu kurz: Alle behandelten Systeme stehen in der HZD-Zentrale und können live erlebt und getestet werden, ein echtes Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Branche. An Ideen für die Zukunft mangelt es bei Rottmann und seinem über 50-köpfigen Team nicht. "Natürlich lohnt es sich für Autohäuser und K&L-Betriebe nicht, einen der teuren Hagelscanner vorzuhalten – die Chance, dass sich ein Massenschadenereignis direkt vor der eigenen Haustür abspielt, ist relativ gering. Mit dem Annahmescanner von Instavalo können wir künftig eine kostengünstigere Alternative bieten, die zudem einiges an Werkstattpotenzial verspricht", berichtet sich der HZD-Geschäftsführer. Das neue System erfasst bei der Durchfahrt alle Schäden am Fahrzeug inklusive Reifen und Unterboden und dokumentiert so nicht nur den exakten Zustand bei Anlieferung durch den Kunden, um so spätere Streitigkeiten zu vermeiden.
Zusatz-Services
Im Annahmegespräch kann der Werkstattmeister auf die Möglichkeit von Spot Repair hinweisen und so zusätzliches Geschäft generieren oder mittels zugehöriger Zertifizierung, sogar gerichtsfeste Gutachten Remote anbieten. Kommt es zu einem Hagelschlag in der Region, kann das HZD mit einem mobilen Scanner unterstützen, der in der gewohnten Softwareumgebung und demselben Prozess bedienbar ist.
"Dies ermöglicht es den Betrieben, ihren Kunden eine nie da gewesene Kombination aus modernen Sachverständigendienstleistungen und neuen Services inklusive Remotegutachten anbieten zu können. Sie bleiben mit allen Dienstleistern vernetzt und das voll digitalisiert", unterstreicht Rottmann.


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