Die italienische Wettbewerbsbehörde hat der Billig-Airline Ryanair wegen des Vorwurfs des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung eine Strafzahlung von mehr als 255 Millionen Euro auferlegt. Die irische Fluggesellschaft habe eine „missbräuchliche Strategie“ verfolgt, die es Reisebüros im Zeitraum von 2023 bis mindestens April 2025 erschwert habe, Ryanair-Flüge mit anderen Dienstleistungen zu kombinieren, teilte die Aufsichtsbehörde AGCM am Dienstag mit.

Die Strategie „zielte darauf ab, den Kauf von Ryanair-Flügen auf der Website ryanair.com durch Reisebüros zu blockieren, zu behindern oder zu erschweren“ beziehungsweise „(wirtschaftlich oder technisch) zu verteuern“, teilte die Behörde weiter mit. „Diese Praktiken schränkten die Möglichkeiten von Reisebüros ein, Ryanair-Flüge zu kaufen und sie mit Flügen anderer Fluggesellschaften und/oder zusätzlichen Reise-Dienstleistungen zu kombinieren, wodurch der direkte und indirekte Wettbewerb zwischen den Reisebüros eingeschränkt wurde.“

Ryanair nannte die Entscheidung „bizarr“ und „unbegründet“ und kündigte an, dagegen vorgehen zu wollen. Ryanair-Chef Michael O‘Leary erklärte, dass zu Beginn der Geschäftstätigkeit des Unternehmens vor 40 Jahren 20 Prozent der Ticketeinnahmen an Reisebüros und Vertriebspartner gegangen seien. Die Fluggesellschaft habe „diese 20 Prozent Kosteneinsparung in Form der niedrigsten Flugpreise in Italien und Europa“ weitergegeben, führte er aus.

2019 hatte Italien Ryanair bereits eine Zahlung von drei Millionen Euro auferlegt – damals wegen der Praxis, sich die Mitnahme von Handgepäck bezahlen zu lassen. Ein Verwaltungsgericht kippte die Strafe später allerdings.

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