Elon Musk besitzt jetzt 600 Milliarden Dollar? Gut so!
Elon Musk hat einen weiteren historischen Meilenstein erreicht: Er der erste Mensch in der Geschichte, dessen geschätztes Nettovermögen die Marke von 600 Milliarden US-Dollar überschreitet. Diese Summe für einen einzelnen Menschen wirkt schier unglaublich – bedenkt man, dass Musk erst Anfang Oktober 500 Milliarden US-Dollar erreicht hat.
Natürlich ist es für das Leben des einzelnen Menschen vollkommen egal, ob er 500, 600 oder sogar 1000 Milliarden US-Dollar besitzt. Diese Zahl ist aber vor allem ein eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie leistungsfähiger Kapitalismus funktioniert. Musks Vermögen ist kein Zufallsprodukt ererbter Ländereien, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger Innovation, unternehmerischen Mutes und riskanter Investitionen in Zukunftstechnologien.
Die Möglichkeit radikaler Misserfolge
Es ist ein gutes Signal, wenn Elon Musk dieses Vermögen besitzen kann. Denn es ist wichtig, den tieferen Sinn dieses Rekords zu erkennen: Dass eine einzelne Person eine derartige Summe anhäufen kann, zeigt, wie der Kapitalismus Anreize für Innovation schafft. In keinem anderen Wirtschaftsmodell gäbe es vergleichbare Mechanismen, um Risiken über Jahre hinweg zu tragen – mit der Aussicht auf großen Erfolg, aber auch mit der Möglichkeit radikaler Misserfolge.
Der Löwenanteil von Musks Reichtums stammt aus seinen Beteiligungen an Tesla und SpaceX – dem privaten Raumfahrtunternehmen, das derzeit auf einen Börsengang mit einer Bewertung von rund 800 Milliarden Dollar zusteuert. SpaceX hat nicht nur die kommerzielle Raumfahrt revolutioniert, sondern durch Projekte wie Starlink die globale Internetvernetzung neu gedacht. Auch Mobilität ist heute ohne Tesla nicht dasselbe wie vor 15 Jahren. Musk hat mit seinem Unternehmen nicht nur Elektroautos massentauglich gemacht, sondern ganze Industrien gezwungen, umzudenken. Der Kapitalismus hat ihn dafür belohnt.
Der Anreiz, etwas Neues zu schaffen, etwas, das die Welt grundlegend verändert, ist nicht nur legitim, er ist essenziell. Kapitalismus ist die Triebfeder unseres Wirtschaftssystems – er schafft Anreize, Innovation voranzutreiben und so neue Werte zu erschaffen. Kapitalismus belohnt Leistung. Er ist das Gegenteil linker Umverteilungsfantasien.
In offenen, kapitalistischen Gesellschaften lohnt sich das Wagnis
Kritiker mögen einwenden, Kapitalismus schaffe Ungleichheiten; doch gerade im globalen Vergleich zeigt sich: Dort, wo Kapitalismus fehlt, rücken große Herausforderungen wie etwa der Umweltschutz oft erst an zweite Stelle. In Ländern mit staatszentralen Wirtschaftsmodellen wie Kuba oder Russland ist der Kampf gegen drängende Probleme wie den Klimawandel oft völlig zweitrangig, weil wirtschaftliche Anreize fehlen, die Innovation belohnen. Gerade dort, wo freie Märkte und Wettbewerb bestehen, entstehen Lösungen – auch gegen ökologische Probleme, nicht zuletzt durch technologische Fortschritte bei emissionsfreien Antrieben oder effizienter Energieerzeugung.
Elon Musk mag polarisieren, seine Projekte mögen scheitern oder triumphieren. Doch sein 600-Milliarden-Vermögen erzählt vor allem eine Geschichte: In offenen, kapitalistischen Gesellschaften lohnt sich das Wagnis, die Welt technologisch neu zu denken. Und genau dieser Motor aus Ehrgeiz, Gewinnstreben und Erfindergeist wird auch künftig ein starker Verbündeter im Kampf gegen Armut, Klimawandel und Stagnation sein – nicht deren größter Feind.
Dieser Artikel wurde für das Wirtschaftskompetenzcenter von WELT und „Business Insider Deutschland“ erstellt.
Moritz Seyffarth ist Chefredakteur von „Business Insider Deutschland“.
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