Subventionen für Chipfabriken in Dresden und Erfurt genehmigt
- Beihilfen für Chipfabriken gegen europäische Abhängigkeit genehmigt
- Fast 500 Millionen Euro allein für eine neue Fabrik in Dresden
- Sachsens Ministerpräsident Kretschmer lobt geopolitische Entscheidung der EU
Deutschland darf den Bau von zwei neuen Chipfabriken in Dresden sowie in Erfurt mit Beihilfen von 623 Millionen Euro unterstützen. Das teilte die EU-Kommission jetzt mit.
Demnach soll der Halbleiterhersteller GlobalFoundries 495 Millionen Euro für die Erweiterung seines Standorts in Dresden bekommen. Von dort sollen Halbleiter für die Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und kritische Infrastruktur kommen.
Für das Unternehmen X-FAB in Erfurt sind 128 Millionen Euro für eine neue Anlage geplant. Die Fabrik soll sich auf mikro-elektromechanische Systeme (MEMS) konzentrieren, die in der Automobilindustrie, bei künstlicher Intelligenz sowie in der Medizin-Technik zum Einsatz kommen. Der kommerzielle Betrieb soll 2029 starten.
Beihilfen gegen europäische Abhängigkeit
Die EU-Kommission sieht beide Projekte als wichtig für das EU-Ziel an, die Abhängigkeit von Halbleiter-Produktionen außerhalb Europas zu verringern und heimische Lieferketten zu stärken. Derzeit ist Europa stark von Importen vor allem aus Asien, insbesondere aus Taiwan abhängig. Den Angaben zufolge haben sich beide Unternehmen auch verpflichtet, im Krisenfall vorrangig Aufträge aus Deutschland und der EU anzunehmen.
Kretschmer lobt geopolitische Entscheidung
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach von einer geopolitischen Entscheidung für die Zukunft. "Wir wollen und wir werden Schlüsseltechnologien wieder stärker selbst beherrschen", sagte der CDU-Politiker. Der Ausbau der Halbleiterfertigung in Dresden sei ein strategischer Baustein, um Abhängigkeiten von Asien und den USA zu reduzieren.
In der EU dürfen einzelne Unternehmen vom Staat nur unterstützt werden, wenn die für den Wettbewerb zuständige Behörde in Brüssel das genehmigt. Damit soll verhindert werden, dass etwa ein finanzstarkes Land wie Deutschland heimischen Firmen oder auch Ansiedlungen einen unverhältnismäßig großen Vorteil verschafft und dadurch die Konkurrenz aus dem Markt drängt.
dpa, MDR (ksc)
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