Tierhaltungslogo: Starttermin erneut verschoben
- Ziel: Mehr Transparenz beim Fleischkauf
- Mehr Zeit für praxistaugliche Neugestaltung
- Freiwillige Kennzeichnung bereits seit 2019
Die Einführung des staatlichen Tierhaltungslogos war ursprünglich für den 1. August 2025 vorgesehen. Bereits einmal wurde der Start auf den 1. März 2026 verschoben. Nun haben sich die Koalitionsfraktionen von Union und SPD darauf verständigt, den Beginn erneut hinauszuschieben – auf den 1. Januar 2027. Ab dem 1. Juli 2027 soll die Pflicht zudem auch für die Außer-Haus-Verpflegung gelten, also für Kantinen, Restaurants und Gaststätten. Die erneute Verschiebung verschafft Politik und Wirtschaft Zeit, das System zu überarbeiten und praktikabler zu gestalten.
Ziel: Mehr Transparenz beim Fleischkauf
Das Logo, das 2023 von der Ampel-Koalition beschlossen wurde, soll Verbraucherinnen und Verbrauchern Klarheit über die Haltungsbedingungen der Tiere geben. Vorgesehen ist ein fünfstufiges System:
- Stall – gesetzliche Mindestanforderungen
- Stall+ Platz – mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben
- Frischluftstall – Zugang zu Außenklima, ohne direkten Auslauf
- Auslauf/Weide – viel Platz im Stall, regelmäßiger Auslauf
- Bio – ökologische Haltung
Damit soll direkt auf der Verpackung sichtbar werden, unter welchen Bedingungen das Fleisch produziert wurde.
Mehr Zeit für praxistaugliche Neugestaltung
SPD-Fachpolitiker Jens Behrens betonte, die Verschiebung sei kein bloßer Aufschub, sondern ein Auftrag. Ziel sei eine bessere, verständlichere und praxistaugliche Kennzeichnung. Sie werde sehr präsent auf der Vorderseite der Verpackung bleiben. Zudem werde die Ausweitung auf die Gastronomie umgesetzt: "Auch wer in der Kantine oder im Restaurant isst, hat das Recht zu wissen, wie die Tiere gehalten wurden."
Unions-Fraktionsvize Albert Stegemann (CDU) sprach von einer grundlegenden Reform der Kennzeichnung. Es gehe um eine praxistaugliche und bürokratiearme Lösung. Das Verschieben des Inkrafttretens gebe Zeit, um die Frage einer Kennzeichnung auch für ausländische Ware und in der Außer-Haus-Verpflegung zu gestalten. Bei der Neugestaltung solle die Land- und Ernährungswirtschaft eng eingebunden werden.
Freiwillige Kennzeichnung bereits seit 2019
Das Siegel mit dem Aufdruck "Haltungsform" umfasst Fleisch von Schweinen, Rindern und Geflügel.Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian GollnowSchon seit einigen Jahren gibt es eine freiwillige Kennzeichnung der großen Supermarktketten. Das bekannte Siegel "Haltungsform" findet sich seit 2019 in den Kühltheken und umfasst Fleisch von Schweinen, Rindern und Geflügel. Mit dem staatlichen Logo soll nun eine einheitliche und verpflichtende Lösung geschaffen werden, die über die freiwilligen Angaben hinausgeht.
dpa, MDR (das)
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