Europäischer Bezahldienst Wero baut Angebot aus
- Seit gut einem Jahr bietet Wero Handy-zu-Handy-Zahlungen, jetzt kommt der Onlinehandel dazu
- Hinter Wero steht europäischer Zusammenschluss von Banken
- Ob Wero eines Tages den US-Anbieter Paypal ablöst, ist fraglich
Die europäische Zahlungsapp "Wero" wird in Deutschland bald auch im Onlinehandel verstärkt zu finden sein. Das gab die European Payment Initiative (EPI) heute bekannt – ein Zusammenschluss von Banken und Zahlungsdienstleistern aus fünf europäischen Ländern, die den Bezahldienst betreibt.
Jetzt Start im deutschen Online-Handel
Werbung für Wero an einer LitfaßsäuleBildrechte: IMAGO/JokoBisher waren über Wero lediglich direkte mobile Geldzahlungen von Smartphone zu Smartphone möglich. Künftig kann der Dienst auch beim Einkaufen im Netz genutzt werden. Zahlreiche Shopbetreiber wollen den Dienst anbieten, darunter Decathlon, Lidl, Zooplus und Käfer. Beim Tickethändler Eventim kann Wero bereits genutzt werden.
Bis Ende des Jahres sollen es insgesamt 150 Händler sein. Im nächsten Jahr ist geplant, dass weitere große Player im deutschen Online-Handel dazukommen, auch internationale Unternehmen. Details dazu gab Wero aber am Montag noch nicht bekannt.
Wer kann Wero nutzen?
Logo der SparkasseBildrechte: imago images/RevierfotoBislang können Kunden von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken die Bezahloption nutzen. Folgen sollen bald die Postbank und die Deutsche Bank. Im kommenden Jahr soll Wero auch für Zahlungen an der Ladenkassen verfügbar sein – voraussichtlich im Sommer.
Wer steht hinter dem Bezahldienst Wero?
Wero geht auf den Zusammenschluss mehrerer großer Banken in Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande und Luxemburg zurück und will als europäischer Zahlungsdienstleister in Konkurrenz zu Paypal, aber auch Visa- und Mastercard treten. In Europa nutzen den Angaben nach derzeit 46 Millionen Verbraucher den Wero-Dienst, in Deutschland sollen es 1,3 Millionen Nutzer sein.
Welchen Dienst am besten nutzen?
Paypal ist dagegen derzeit in Deutschland der beliebteste Bezahldienst, 30 Millionen deutsche Nutzer zählt das US-Unternehmen. Wero wirbt dagegen, dass es sich beim System um ein europäisches System handelt.
Auch die Verbraucherzentrale Thüringen begrüßt Wero – vor allem aus Datenschutzgründen. Andreas Behn von der Verbraucherzentrale sagte im September MDR THÜRINGEN JOURNAL, die europäischen Verbraucher hätten keine Kontrolle darüber, wie US-Unternehmen ihre Daten nutzten.
Allerdings muss Wero noch beweisen, dass zum Beispiel der Käuferschutz funktioniert und ob Verbraucher ihr Geld zurückbekommen, falls die Ware nicht oder beschädigt bei ihnen ankommt.
dpa, ARD-Verbraucherredaktion (amh)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke