• Mittlerweile verenden wieder weniger Kraniche an der Vogelgrippe.
  • Experten warnen aber vor einem neuen Ausbruch der Vogelgrippe, da Zugvögel das Virus erneut einschleppen könnten.
  • Der Nabu fordert schnelle Meldung und Entfernung toter Tiere sowie ein Monitoring von Wild- und Nutzvögeln.

Anja Wilhelm erinnert sich noch gut an den 18. Oktober. Sie leitet das Veterinäramt in Nordhausen, wo mehrere Meldungen von toten Kranichen bei einem Stausee in der Nähe eingingen. 466 an Vogelgrippe verendete Kraniche wurden seitdem in diesem Thüringer Landkreis gezählt. "Die ersten Tage waren das schon sehr viele Kraniche, aber das hat sich mittlerweile entspannt. Wir haben täglich noch einen Todfund von Wildvögeln", sagt Wilhelm.

Neues Aufflammen durch Zugvögel

In den Geflügelbetrieben herrscht trotzdem weiterhin die Stallpflicht, um den Bestand zu schützen. Sieben Geflügelbetriebe mussten im Mitteldeutschland seit Ausbruch der Vogelgrippe ihre Bestände keulen, also töten und entsorgen. Vier Fälle betrafen den Landkreis Greiz. Einer war in Nordhausen.

Martin Rümmler, Vogelschutzreferent im Nabu Bundesverband, hält es durchaus für möglich, dass die Geflügelpest noch ein mal aufflammen könnte: "Deutschland ist ein Gebiet, wo viele nordische Gänse oder Entenvögel herkommen, um hier den Winter zu verbringen. Das kann noch mal zu einem neuen Ausbruch bei Enten und Gänsevögeln führen." In den letzten Jahren waren immer auch Gänse von dem H5-Grippevirus betroffen.

Strenge Kontrollen nötig

Nabu-Referent Rümmler setzt auf Kontrollmechanismen, die dabei helfen sollen, die Kontrolle über die Fälle zu behalten. Dazu gehört auch, tote Tiere möglichst schnell zu entfernen. Hier helfen auch viele Bürger, die Tote oder auffällige Tiere vielerorts über eine Hotline oder eine Messengergruppe melden können.

Rümmler schlägt vor, ein Überwachungssystem einzuführen: "Dass man auf Landkreisebene zum Teil Tiere monitort, dass man in den Beständen, so wie auch in den Wildvogelpopulationen schaut, ob es auffällige Todesursachen oder Todesfälle gibt und dass man schnell untersucht und entsprechend handelt."

Dafür müssen die Kapazitäten der Labore aber auch da sein. Die sind in den letzten Wochen vereinzelt an ihre Grenzen gekommen. Für diesen Winter rät der Nabu-Mann, auf das klassische Vogelhäuschen zu verzichten und stattdessen ein Silosystem für die Vögel zu wählen, um zu vermeiden, dass die Tiere das Futter mit Kot verunreinigen.

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