• Die Wärme- und Energiewende stellt die Energieversorger vor große finanzielle Herausforderungen.
  • Studienleiter Otto sagte, die Finanzierung müsse breit aufgestellt werden.
  • Der Studie zufolge benötigen die Stadtwerke mehr Eigenkapital als bisher.

Bei der angestrebten Energie- und Wärmewende in Deutschland klafft noch eine riesige Finanzierungslücke. Das zeigt eine Studie der Beratungsfirma PwC für die staatliche Förderbank KfW. Demnach müssen bis 2045 rund 535 Milliarden Euro in die Strom- und Gasverteilnetze sowie in die netzgebundene Wärmeversorgung investiert werden. Die Versorger könnten aus ihren eigenen Mitteln aber nur ein Viertel dieser Summe aufbringen. Weitere zehn Prozent könnten über neu eingenommene Zuschüsse in Form von Fördermitteln und Baukostenzuschüssen finanziert werden.

Finanziell breit aufstellen

PwC-Energieexperte Henry Otto sagte MDR AKTUELL, um die Lücke zu schließen, müsse man alle Finanzquellen in den Blick nehmen. Da seien viele Akteure gefragt, auch privates Kapital. Die KfW und die Länder könnten beispielsweise mit Bürgschaften helfen. Nach Ottos Worten haben sich viele Regionalversorger schon auf den Weg gemacht, um die Herausforderung zu stemmen. Dazu gehörten die sächsischen Versorger SachsenEnergie, Eins Energie und die Stadtwerke Leipzig.

In der Studie heißt es, dass rund zwei Drittel der Investitionen wohl bis 2035 anfallen werden. Die Energieversorger würden dann etwa zusätzlich 40 Milliarden Euro an Eigenkapital und 218 Milliarden an Fremdkapital benötigen. Für die Berechnung ging man demnach von einer Eigenkapitalquote der investierenden Unternehmen von mindestens 25 Prozent aus.

Stadtwerke brauchen mehr Eigenkapital

Der Studie zufolge wird damit gerechnet, dass das benötigte Eigenkapital die Stadtwerke vor Herausforderungen stellen werden. Der PwC-Energieexperte Otto erklärte, deren Gewinne würden oftmals zur Querfinanzierung anderer kommunaler Aufgaben genutzt. Auch Aufnahme von Fremdkapital über Bankenkredite dürfte eingeschränkt sein.

Nach Schätzungen von PwC belaufen sich die von deutschen Banken an Energieversorger gewährten Kredite aktuell auf rund 130 Milliarden Euro. Um die Finanzierung breiter aufzustellen, gibt es laut Studie verschiedene Ansätze wie etwa Förderprogramme und die Verbriefung von Krediten.

MDR (kar)

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