Ostdeutsche Versorger senken Strom- und Gaspreise
- Preissenkung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
- Stromtarif und Region entscheidend
- Auch Erdgas wird günstiger
- Sinkende Kosten bei Beschaffung und Netzentgelten
- Experten raten zum Tarifvergleich
Die Preise für Strom, Erdgas und auch Wärmestrom werden für viele Menschen in Ostdeutschland ab kommendem Jahr günstiger. Mehrere Versorger haben angekündigt, ihre Energiepreise zum 1. Januar 2026 zu senken.
Preissenkung in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Neben dem ostdeutschen Energieversorger EnviaM sowie Mitgas und dem kommunalen Versorger Sachsenenergie aus Dresden haben mittlerweile auch die Stadtwerke Leipzig niedrigere Preise zum Jahreswechsel angekündigt. Die Stadtwerke Magdeburg, die Erfurter Stadtwerke und der Chemnitzer Energieversorger Eins teilten ebenfalls mit, die Preise für Strom und Gas Anfang des Jahres anzupassen. Auch die Stadtwerke Jena ließen Preissenkungen erwarten. Der Versorger EnBW teilte mit, die Preise zum Jahreswechsel für Strom und Gas um bis zu 14 Prozent zu senken.
Stromtarif und Region entscheidend
Wie stark die Strompreise für die Kunden jeweils sinken, kommt auf den Stromtarif und die Region an. Für Privatkunden von EnviaM sinken die Preise nach Angaben des Unternehmens in der Grundversorgung um 5,97 Cent brutto pro Kilowattstunde auf 31,94 Cent. Für Gewerbekunden gehen sie auf 30,21 Cent pro Kilowattstunde zurück. Der durchschnittliche Privatkunde mit einem Verbrauch von 2.000 Kilowattstunden spart demnach 96 Euro pro Jahr, Gewerbekunden zahlen 333 Euro weniger.
Preissenkungen auch bei Wärmepumpen-Strom
EnviaM senkt auch die Preise für Wärmepumpen-Strom – um 4,08 Cent brutto auf 25,49 Cent pro Kilowattstunde. Die Preise für Wärmespeicher-Strom werden im Niedrigtarif um 3,53 Cent auf 25,39 Cent und im Hochtarif auf 33,58 Cent pro Kilowattstunde reduziert. Das führt dem Unternehmen zufolge zu durchschnittlichen Ersparnissen von 222 Euro für Wärmepumpen-Kunden und 201 Euro für Wärmespeicher-Kunden. Die neuen Preise gelten demnach für etwa 50.000 Wärmestrom-Kunden im Netzgebiet.
Bei Sachsenenergie soll die Kilowattstunde Strom in der Grundversorgung für Privatkunden künftig bis zu 4,24 Cent brutto weniger kosten. So zahlen Kunden in Dresden und Ostsachsen demnach bald 35,71 Cent brutto. Bei einem jährlichen Verbrauch von 2.700 Kilowattstunden sind das bis zu 91 Euro weniger pro Jahr.
Auch Erdgas wird günstiger
Auch Erdgas soll günstiger werden: Für Privatkunden von EnviaM werden die Gaspreise um 1,07 Cent brutto pro Kilowattstunde auf 13,07 Cent reduziert. Ein Haushalt in der Grundversorgung mit einem Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden spart dadurch 160 Euro. Bei Sachsenenergie sind es 0,34 Cent brutto pro Kilowattstunde weniger.
Die neuen Preise gelten für die Grundversorgung – also ohne laufende Preisbindung. Bei EnviaM betreffen die neuen Strompreise rund 650.000 Kunden im Netzgebiet von Mitnetz Strom in Teilen von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Von den neuen Gaspreisen profitierten etwa 50.000 Privat- und Gewerbekunden im Netzgebiet von Mitnetz Gas.
Sinkende Kosten bei Beschaffung und Netzentgelten
Grund für die Preissenkungen sind nach Angaben der Energieversorger rückläufige Kosten bei der Energiebeschaffung und den Netzentgelten. Sachsenenergie teilte mit, dass die Senkung der Netzentgelte aber je nach Netzgebiet sehr unterschiedlich ausfalle.
Gaskunden profitierten vom Wegfall der Gasspeicherumlage, die der Bundestag am Donnerstag beschlossen hatte. Die Gasspeicherung soll nun aus dem Klima- und Transformationsfonds bezahlt werden. Außerdem erhalten Netzbetreiber 2026 aus demselben Fonds 6,5 Milliarden Euro. Über vier Jahre sollen insgesamt 26 Milliarden Euro an die Netzbetreiber fließen, was deren Spielräume bei der Preisgestaltung erhöht.
Experten raten zum Tarifvergleich
Trotz der angekündigten Preissenkungen raten Experten zum Tarifvergleich. Die Verbraucherzentrale Thüringen etwa empfiehlt, den eigenen Vertrag zu überprüfen, Preise zu vergleichen, Kündigungsfristen im Auge zu behalten und auf versteckte Kosten zu achten.
Lundquist Neubauer vom Vergleichsportal Verivox weist darauf hin, dass es immer noch viele Bestandskunden gebe, die noch zu den hohen Preisen der Energiekrise abgerechnet werden. Insofern sei ein Vergleich ratsam. Es komme darauf an, von welchem Niveau die Preissenkung stattfinde.
dpa/MDR (jeb, ksc, afi, dni)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke