E-Auto-Ladesäulen: Sachsen und Thüringen liegen bundesweit vorn
- Die Versorgung mit öffentlichen Ladepunkte für E-Autos hat sich leicht verbessert
 - In Thüringen teilen sich 11,7 E-Autos, in Sachsen 12 und in Sachsen-Anhalt 13 Fahrzeuge einen öffentlichen Ladepunkt.
 - Der VDA fordert mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.
 
E-Auto-Besitzer können in Deutschland an immer mehr Ladesäulen die Batterie aufladen – allerdings schwankt die Versorgung je nach Bundesland deutlich. Das zeigt eine Auswertung von Daten der Bundesnetzagentur und des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) durch den Verband der Automobilindustrie (VDA).
Demnach gab es zum 1. Oktober dieses Jahres bundesweit knapp 180.000 öffentliche Ladepunkte, darunter rund 44.250 Schnellladepunkte. Das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die öffentlich verfügbare Ladeleistung hat sich ebenfalls deutlich erhöht – um knapp 30 Prozent auf mehr als 7,3 Millionen Kilowatt.
Das heißt aber nicht, dass E-Autofahrer nun deutlich einfacher eine öffentlich zugängliche Lademöglichkeit finden. Schließlich ist auch die Zahl der Elektrofahrzeuge gestiegen. So kamen zum 1. Juli dieses Jahres den Berechnungen des VDA zufolge bundesweit rund 16,7 Elektroautos auf einen Ladepunkt. Im Vorjahr lag der Wert bei 17,3. Damit hat sich die Versorgung laut VDA nur sehr geringfügig verbessert.
Thüringen bundesweit auf Platz zwei
Am besten ist das Verhältnis demnach in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Hier müssen sich rechnerisch jeweils nur 11,7 Autos mit alternativen Antrieben einen öffentlichen Ladepunkt teilen.
Auch Sachsen und Sachsen-Anhalt schneiden im bundesweiten Vergleich gut ab. In Sachsen kamen zum 1. Juli durchschnittlich zwölf Elektroautos auf eine Ladesäule – damit belegt der Freistaat Platz drei unter allen Bundesländern. In Sachsen-Anhalt liegt das Verhältnis bei 13 Fahrzeugen pro Ladepunkt, was Platz sechs im Ranking bedeutet.
Am schlechtesten versorgt ist dagegen das Saarland: Dort müssen sich 24,6 E-Fahrzeuge einen öffentlichen Ladepunkt teilen.
Viele Schnellladepunkte in Mitteldeutschland
Auch bei der Versorgung mit öffentlichen Schnellladepunkten hat Thüringen die Nase vorn: Auf jede solche Lademöglichkeit kommen in dem Bundesland knapp 32 Autos. Bundesweit liegt dieses Verhältnis dem VDA zufolge bei 70,6.
Knapp hinter Thüringen kommt Sachsen-Anhalt: Hier teilen sich 37 E-Autos einen Schnellladepunkt. Sachsen belegt mit 45,4 Autos den vierten Platz. Das Saarland liegt mit knapp 103 erneut auf dem letzten Platz.
Der Verband verweist aber auch auf strukturelle Unterschiede zwischen den Ländern. So sei der E-Autobestand insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern noch vergleichsweise gering.
VDA fordert mehr Ausbautempo
Trotzdem geht der Ausbau aus Sicht des Verbands zu langsam voran. "Das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher, immer und überall einfach und schnell laden zu können, ist zentral für die Akzeptanz der Elektromobilität", betonte VDA-Chefin Hildegard Müller. "Es braucht unbedingt wieder mehr Tempo, denn noch immer gibt es Nachholbedarf und zu viele weiße Ladeflecken auf der Deutschlandkarte."
Insbesondere die Ladeinfrastruktur an Autobahnen lässt zu wünschen übrig: Laut Automobilclub Deutschland (ADAC) gelten über die Hälfte der 25 untersuchten Rastanlagen und Autohöfe als mangelhaft oder sehr mangelhaft. Nur ein Viertel bot mit mindestens zehn Ladepunkten eine ausreichende Kapazität, bei einem Drittel war mindestens ein Ladepunkt defekt.
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